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beim Blick auf die aktuelle Lage in der Welt fühlen wir uns ein wenig wie in einer Dauerschleife. Immer noch Krieg in der Ukraine, das Leid in Gaza wird nicht weniger, die Koalition in Deutschland ist im Streit. Positiv mag da vielleicht das angekündigte Treffen der Präsidenten Russlands und der USA am kommenden Freitag stimmen, das vielleicht das dauernde Morden auf den Schlachtfeldern beenden kann.
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Aber wir wollen uns keinen falschen Hoffnungen hingeben, schon zu oft war in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren ein Durchbruch in Sichtweite – der Krieg ging aber dann doch weiter. Und was das Thema Gaza angeht, wovon ja auch unser aktuelles Heft handelt, so ist die Ankündigung des Bundeskanzlers, Israel weniger Waffen zu liefern, auch nur ein ganz kleiner Lichtblick. Schließlich wird die Entscheidung mit dem noch härteren Vorgehen Israels gegen die Palästinenser begründet, mit dem fortwährenden Völkermord, um es auf den Begriff zu bringen, den die Bundesregierung aber natürlich nicht verwendet.
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Schließlich wäre da noch die Innenpolitik, bei der diese Woche der Rückzug der SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf, vielleicht die meisten Schlagzeilen gemacht hat. SPD, Grüne und viele Medien sprechen jetzt von einer „rechten Kampagne“, die die Juristin zu Fall brachte. Der Kollege Tobias Riegel von den Nachdenkseiten weist hingegen völlig zurecht darauf hin, dass Kritik noch keine Kampagne ist. Und viele Kritiker haben sachliche Punkte angeführt. Der Hinweis von der Kandidatin selbst, sie komme aus der Mitte der Gesellschaft, bringt Riegel zu bedenkenswerten weiterführenden Überlegungen:
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„Noch ein Wort zur wiederholten Feststellung, Brosius-Gersdorfs Haltungen würden ‘der Mitte der Gesellschaft’ entspringen: Diese angebliche Mitte hat sich massiv radikalisiert. Bei den Bereichen Aufrüstung, Energieversorgung, Zensur, Verteuerung des Alltags, neoliberale Wirtschaftsordnung und vielen anderen Themen vertritt diese ‘Mitte‘ geradezu extremistische Positionen.“
Eben weil dies so ist, weil viele Vertreter „unserer Demokratie“ im Mainstream alle ihre Kritiker aus dem Diskurs ausschließen wollen, wirkt die Kritik wie eine Kampagne. Denn die Punkte, um die es den Kritikern geht, werden nicht verstanden. Es fehlt die gemeinsame Basis. Dies dürfte das Grundproblem unserer heutigen gespaltenen Gesellschaft sein.
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Kommen wir zu einem anderen Thema, das wir in diesen Tagen nicht vergessen dürfen. Der Publizist Leo Ensel schrieb anlässlich des 80. Jahrestags des ersten Atombombenabwurfs über Hiroshima:
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Der 6. August 1945 war der Tag Null der Weltgeschichte. Der Tag, an dem bewiesen wurde, dass Menschen fähig sind, die Menschheit als Gattung auszurotten und den Planeten komplett zu verwüsten. Der Kampf gegen diese Gefahr wird in alle Zukunft weitergehen müssen.“
Heute vor 80 Jahren, am 9. August 1945, wurde die zweite Atom-Bombe über Nagasaki gezündet. Auch sie brachte vielen zehntausend Menschen den Tod. Angesichts der Bedrohung, die die vielen Atomsprengköpfe auf der Welt bedeuten, können wir uns der Forderung der Ärzte für die Verhütung eines Atomkriegs nur anschließen – auch wenn wir ahnen, dass der Appell verhallen wird:
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Wir als deutsche IPPNW fordern von der deutschen Regierung die entschiedene Ablehnung einer deutschen oder europäischen Atombewaffnung, den Verzicht auf die Stationierung von Mittelstreckenwaffen, die Beendigung der ‘nuklearen Teilhabe’ und den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland sowie den Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag.“
Wenn Sie die Bedrohungslage in der Welt und die geopolitischen Hintergründe besser verstehen wollen, dann sollten Sie unser neuestes Buch der Reihe „Wissen kompakt“ bestellen. Wolfgang Bittner liefert auf gut 140 Seiten „Geopolitik im Überblick“. So lautet der Titel, der hält, was er verspricht. Zwischen der düsteren Darstellung der Gegenwart finden sich auch wenige Sätze der Hoffnung. Einen wollen wir an dieser Stelle zitieren: „Nach wie vor zeigen nicht wenige Menschen Haltung und lassen sich nicht einschüchtern; das nährt immer noch eine vage Hoffnung auf andere, vielleicht bessere Zeiten.“
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Schließlich noch ein Hinweis auf eine Veranstaltungsreihe, die unser Autor Michael Meyen im September plant. Zu den Waldgesprächen im vorderen Bayerischen Wald hat er einige bekannte Gesprächspartner eingeladen, unter ihnen auch Gabriele Gysi, die schon für unser Magazin geschrieben hat. Falls Sie Interesse haben, finden Sie auf der Website der Freien Medienakademie die Termine, die Gäste und weitere organisatorische Hinweise.
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Wir wünschen ein erholsames Wochenende!
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Ihre Hintergrund-Redaktion
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Buchreihe "Wissen kompakt"
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Hakon von Holst
Der Krieg gegen das Bargeld
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Wolfgang Bittner
Geopolitik im Umbruch
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Printmagazin:
Abo oder Einzelheft
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In unserem neuen Heft geht es um den Krieg im Gaza. Wir stellen das Buch "Völkermord in Gaza. Eine politische und rechtliche Analyse" vor und blicken zurück auf den Teilungsplan für Palästina und auf den seither tobenden Krieg zwischen dem Staat Israel und palästinensischen Organisationen.
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Texte auf unserer Website
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"Trotz Verzweiflung muss die Hoffnung auf eine friedliche und gerechte Lösung aufrecht- erhalten werden."
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Interview mit dem Präsidenten der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG), Nazih Musharbash
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Israel und seine "strategischen Partner" auf (imperialistischem) Beutezug
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Wie Syrien für das Projekt eines "neuen Nahen Ostens" unter israelisch-US-amerikanischer Hegemonie zerschlagen wird
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Empfehlungen: Aus anderen Medien
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Netanjahu: Bewohner müssen Gaza-Stadt bis 7. Oktober verlassen, dann Angriff
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Der israelische Ministerpräsident stößt mit seinem Plan, die Bewohner von Gaza-Stadt zu vertreiben, in Israel und im Ausland auf Ablehnung.
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Gesicht zeigen für den Frieden
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Weltfrieden – nichts weniger als das forderte am Samstag in Berlin eine Demonstration verschiedener Gruppen aus der "alten" und der "neuen" Friedensbewegung.
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„Ja, wir sind im Krieg!“
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„Es wird durch Propaganda für den Krieg und durch tatsächliche Waffenunterstützung auch der Krieg selbst weiter gefördert und chronifiziert“, so der Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz.
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