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Erinnern ist dringend geboten. Immer. Aber in diesen Zeiten ganz besonders. Die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs ist das Hauptthema unseres neuen Heftes, das dieser Tage an die Abonnenten ging und ab heute auch im Handel erhältlich ist. Bevor es aber um das Heft geht, wollen wir an dieser Stelle ebenfalls erinnern und zwar an den Schwur von Buchenwald. Genau heute vor 80 Jahren, am 19. April 1945, wurde er im befreiten Konzentrationslager Buchenwald verlesen. Anlass war die Trauerkundgebung für die geschätzt 51.000 Ermordeten des KZs. Die Kernaussage des Schwurs:
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„Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig.“
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Die Erinnerung an die Verbrechen des NS-Faschismus, den Zweiten Weltkrieg, aber auch die Selbstbefreiung der KZ-Häftlinge in Buchenwald durch das Internationale Lagerkomitee gilt es dieser Tage aufrecht zu erhalten. Gerade auch deshalb, weil die Herrschenden wie eh und je die Erinnerung nach ihrem Gusto verfälschen und dabei auch ganz explizit das offizielle Gedenken einsetzen. Nicht anders ist die Handreichung aus dem Auswärtigen Amt zu verstehen, das Landkreisen und Kommunen empfiehlt, keine Einladungen an russische oder belarussische Diplomaten auszusprechen und diese gegebenenfalls bei Erscheinen vor die Tür zu setzen. Russland und Belarus würden die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg instrumentalisieren. Ach so.
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Wenn die Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die die meisten Opfer des Zweiten Weltkriegs zu betrauern hatten, an die Geschichte erinnern, dann instrumentalisieren sie sie also. Sagen die Nachfahren der Täter, die zwar natürlich nicht verantwortlich für die Taten, aber eben für die Erinnerung daran sind. Angesichts der verstärkten Propaganda gegen Russland und für die Kriegstüchtigkeit verwundert es nicht, dass auch das Kriegsgedenken genau dafür instrumentalisiert wird. Nicht von den Russen und Belarussen, sondern von der Bundesregierung. Deren immer noch amtierende Außenministerin hat vor Amtsantritt im Jahr 2021 stolz von ihrem Großvater erzählt, der an der Oder gegen die Russen kämpfte. Dass dieser ein überzeugter Nationalsozialist war, davon war damals nicht die Rede, zumindest nicht bei Annalena Baerbock.
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An diese Episode, in der die Intentionen der Ministerin möglicherweise zur Kenntlichkeit kamen, erinnert auch Florian Warweg in einem zusammenfassenden Artikel. Er hat vergangene Woche auch wieder einmal versucht, bei der Bundespressekonferenz weitergehende Aussagen zu erhalten. Mehr als Floskeln von Instrumentalisierung, Propaganda und ja, auch einem allgemeinen Anerkennen der Rolle der Roten Armee bei der Befreiung Deutschlands, kam da nicht heraus. Nicht das wir etwas anderes erwartet hätten.
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Womit wir aber beim Thema unseres neuen Hefts wären, in dem genau diese Rolle der Roten Armee einen breiten Platz einnimmt. Bereits auf dem Titel ist das berühmte Bild des sowjetischen Fotografen Jewgeni Chaldej von der Erstürmung des Reichstags durch die Rote Armee zu sehen. Ivan Rodinov erinnert in seinem Text an die Fakten und auch daran, dass mit der Propaganda – heute also der anti-russischen – Taten vorbereitet werden. Dmitri Trenin wiederum schreibt über die Geschichte der Beziehungen zwischen Deutschen und Russen:
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„Heute müssen wir feststellen, dass die russisch-deutschen Beziehungen in den 80 Jahren, die seit Mai 1945 vergangen sind, mehrere markante Wendungen genommen haben. Vom schrecklichen Krieg zur allmählichen Aussöhnung, von der Konfrontation zur Entspannung, von der Spaltung des Landes zur Vereinigung, dann von der Partnerschaft zur Abkühlung und zu neuer Konfrontation und sogar zu einem Balanceakt am Rande eines Krieges. Doch dies ist hoffentlich nicht das Ende der Geschichte.“
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Im Heft lesen Sie außerdem das Interview mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew, das diese Woche auch schon auf unserer Website veröffentlicht wurde. Netschajew konnte übrigens dieser Tage ungestört an einer Gedenkfeier teilnehmen, wie auch tagesschau.de beobachtete. Wir schauen mit Ulrich Heyden auf die Erinnerung in Russland selbst, und Reinhard Lauterbach schreibt über die sowjetische Außenpolitik der 1930er Jahre. Es geht im Heft ferner um die bipolare Weltordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstand und die sich in Auflösung befindet, sowie um den Kalten Krieg und seine Genese. Unser Heft ist also vor allem ein Blick zurück aus der Gegenwart. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, die Erinnerung wach zu halten und freuen uns, wenn Sie unser Heft im Kiosk oder auf unserer Website erwerben. Und natürlich freuen wir uns besonders über ein Abo!
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Wir wünschen ein erholsames Osterwochenende
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Ihre Hintergrund-Redaktion
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Ausstellung im Sprechsaal (Berlin-Mitte)
Adresse: Marienstraße 26, 10117 Berlin-Mitte
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„Gaza – Der Krieg gegen die Palästinenser“
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In der Ausstellung werden großformatig aktuelle Fotodokumente aus Gaza gezeigt.
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Öffnungszeiten: Ab 6. Mai 2025 Dienstag, Donnerstag, Freitag von 15 bis 19 Uhr, nach Vereinbarung und vor Veranstaltungen
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Weitere Informationen auf der Website des Sprechsaals
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Werner Rügemer
Black-Rock Germany
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Karin Leukefeld
Krieg in Nahost
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Printmagazin:
Abo oder Einzelheft
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In unserem neuen Heft geht es um die Frage, ob der Faschismus 80 Jahre nach Kriegsende besiegt ist. Darüber hinaus, wer die Hauptlast des Kampfes trug. Und ob die rund 27 Millionen sowjetischen Opfer des deutschen Vernichtungskrieges vergessen werden sollen.
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Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachhalten
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Die Verantwortung für die faschistischen Verbrechen und die Dankbarkeit gegenüber der Sowjetunion dürfen nicht von der Politik überschattet werden. Durch politische Maßnahmen werden Symbole des Sieges und der Anteil der Roten Armee an der Befreiung Deutschlands ignoriert.
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Drastische Veränderungen der Lebensweise auf der Erde werden im Namen des Klimaschutzes gefordert. Dahinter könnte ein anderer Grund stecken, über den nicht offen geredet wird: Das verfügbare Erdöl wird weniger. Das wird Folgen haben, die auch das politische und das Wirtschaftssystem betreffen.
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Johann Georg Elser tat, worüber andere nur sprachen. Er wollte den Krieg verhindern und ließ am 8. November 1939 eine Bombe hochgehen. Aber der Adressat des Attentats entging dem Anschlag. Adolf Hitler überlebte. Heute vor 80 Jahren, am 9. April 1945, wurde er im KZ Dachau ermordet.
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Sicht aus Ungarn: Chancen für Frieden in der Ukraine
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Der ungarische Diplomat György Varga sprach am 27. Februar 2025 bei der Podiumsdiskussion der Eurasien Gesellschaft mit General a.D. Harald Kujat über „Chancen für Frieden in der Ukraine – Der Trump-Putin-Gipfel“.
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Deutschland und die EU planen Krieg gegen Russland – Teil 2
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Wie Psychopathen und Vertreter der Kapitalinteressen die Bevölkerungen ins Unglück stürzen – nicht nur in Deutschland. Zweiter Teil einer Analyse
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Vorbild Schweden: Mediziner fordert Stärkung der kommunalen Pflege
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Schweden setzt auf dezentrale Verantwortlichkeit und regionale Finanzierung / Hohes Vertrauen in der Bevölkerung / Vereinzelt auch in Deutschland Beispiele für gelungene kommunale Initiativen
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Bericht: Britische Militärchefs sind „Köpfe der Anti-Putin-Koalition“
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Britische Tageszeitung beschreibt führende Rolle Großbritanniens im Ukraine-Krieg / „The Times“: Heimlich entsandte britische Truppen statteten ukrainische Flugzeuge mit Marschflugkörpern aus / Britische Soldaten bereits seit 2015 in der Ukraine aktiv
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Friedrich Merz empfiehlt ukrainischer Armee erneute militärische Offensive
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ARD-Interview: Designierter Bundeskanzler rät öffentlich zur Zerstörung der Krimbrücke / Merz nach Abstimmung mit Nato-Partnern bereit zu Taurus-Lieferung / Oberst a. D. widerspricht Lagebeurteilung: Krimbrücke unerheblich für russische Frontversorgung
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Koalitionsvertrag: Ärzte müssen elektronische Patientenakte anbieten
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Gesundheitsministerium: Für Patienten soll Nutzung der elektronischen Patientenakte freiwillig bleiben / Kritik an elektronischer Patientenakte von Ärzten und Datenschützern / Koalitionsvertrag kündigt weitere Bausteine zum „digitalen Bürger“ an
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Verfahren wegen Corona-Impfschäden: Bundesregierung zahlte Pharma-Anwälten über 13 Millionen Euro
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Jurist: Anwälte von Biontech und Moderna kassieren überdurchschnittliche Honorare aus Steuergeldern / Gerichte ignorieren Interessenkonflikte staatlicher Sachverständiger / AfD: Staatlicher Interessenkonflikt führt zu Vertuschung von Impfschäden
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Hintergrund unterstützen
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Guter Journalismus kostete Geld. Wir wollen werbefrei bleiben und Ihnen weiter Online wie gedruckt gute hintergründige Texte liefern. Über ihre Unterstützung freuen wir uns.
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Buchreihe "Wissen Kompakt"
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Bisher erschienen: Anti-Antifaschismus, Ukrainekonflikt, Die Grünen, Cancel Culture, Nachhaltigkeitsschwindel, Propaganda-Presse, Der dressierte Nachwuchs und Krieg in Nahost.
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Empfehlungen: Aus anderen Medien
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Das „Lügenverbot“ der Bundesregierung: Angriff auf die Meinungsfreiheit und Gefahr für die Demokratie
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CDU/CSU und SPD planen laut Koalitionsvertrag ein „Lügenverbot“. Unser Gastautor ist Medienanwalt und sagt: Ein Wahrheitsministerium darf es nicht geben.
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Oberstes Gericht: Rechtliche Definition einer Frau basiert auf biologischem Geschlecht
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Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs hat klargestellt, dass das britische Gleichstellungsgesetz eine Frau zu Recht als jemanden definiert, der biologisch weiblich geboren wurde.
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Die digitale Falle
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Die neue Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag dem Ziel verschrieben, ein Bürgerkonto, eine digitale Identität sowie die elektronische Patientenakte für jeden Bürger verpflichtend einzuführen.
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Es geht um Gerechtigkeit
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Immer Mittwochs soll es Proteste in Istanbul geben, aber kaum jemand weiß davon. Nach dem brutalen Vorgehen der Polizei und zahlreichen Verhaftungen haben viele Menschen Angst. Den meisten geht es nicht um Personen, sondern um Gerechtigkeit.
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„Wir werden die Krise als das neue Normal erleben“
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Der CDU-Chef kündigt nach seiner Wahl zum Kanzler einen neuen Politikstil an – und will aufgrund der aktuellen Weltlage keine Versprechen abgeben.
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„Innerlich noch ein Teenie“: ZDF-Kollegin übt scharfe Kritik an ARD-Moderatorin Julia Ruhs
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Die neue Reportagereihe „Klar“ von NDR und BR sorgt für heftige Reaktionen – auch aus Reihen des ÖRR. ZDF-Journalistin Nicole Diekmann kritisiert ihre Kollegin öffentlich.
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