24 Türchen Krieg
Besonders geehrt wird das Fest der Nächstenliebe dieses Jahr von Rheinmetall — der Rüstungskonzern verschickt Adventskalender in Panzerform mit Schokoladenfüllung.
„Da freut sich aber jemand richtig über seinen süßen Panzerwagen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag des WDR, der eine ganz besondere Weihnachtsaktion des Rüstungskonzerns Rheinmetall dokumentiert. Ausgewählte Partner des Unternehmens erhielten einen kleinen Panzer aus Pappe, versehen mit 24 Türchen, aus denen man am entsprechenden Tag ein kleines Schokobonbon entnehmen kann. Derjenige, der sich in besagtem Beitrag so richtig freut, ist Bundestagsabgeordneter Henri Schmidt, und auch ein weiterer befragter CDU-Politiker findet die Kalenderaktion offenbar völlig unproblematisch. Die einzig kritische Stimme kommt von einem Pfarrer, einem Reservisten, der der Bundeswehr positiv gegenübersteht zwar, doch mit Blick auf Kinder habe er Bedenken. Diese könnte der Adventskalender verstören. Der Beitrag lässt eine Sprachlosigkeit zurück darüber, was gesellschaftlich offenbar völlig selbstverständlich angenommen wird. In Reaktion auf ihn schrieb Jürgen Fliege den folgenden Text und erinnert daran, dass die Bedeutung, die der Geburt Jesu Christi innewohnt, kein naiver Kinderkram ist.