Der Blick in den Abgrund
Die Folgen eines Atomkriegs wären so verheerend, dass viele Menschen gar keinen Sinn darin sehen, sich damit zu beschäftigen — ein fataler Fehler.
Was, wenn eine Atombombe gezündet wird? Das kollektive Gedächtnis der meisten Menschen reicht so weit, dass ihr Gehirn instinktiv Schreckensbilder erzeugt. Doch während ältere Semester noch davon ausgehen, dass danach mehr oder weniger alles vorbei ist, erscheint die Option eines führbaren Atomkrieges einigen Jüngeren wieder als Option. Bundeskanzler Friedrich Merz gab vor einigen Jahren zum Besten, er habe keine Angst vor einem Atomkrieg. Wer das hört, muss sich die Frage stellen, wie intensiv Merz sich mit den Folgen dessen beschäftigt hat, wovor er offenbar keine Angst verspürt. Angst vor einem Atomkrieg ist kein Zeichen von militärischer Schwäche, sondern die logische Konsequenz aus dem Wissen um seine Auswirkungen und letztlich die einzig angebrachte Emotion in Bezug auf ihn. Wir müssen uns wieder damit beschäftigen, was in einem solchen Fall passiert. Denn das könnte die wirksamste Strategie sein, ihn zu verhindern.