Kündigung kritischer Journalisten, Autoren-Cancelung und eine Rekord-Abfindung
Ex-Redakteurin der „Berliner Zeitung“ hat sich erfolgreich vor Gericht gegen ihre Kündigung gewehrt. Die Kündigung steht im Zusammenhang mit der Beendigung meiner Autorentätigkeit bei der Zeitung.
Die Berliner Zeitung (BLZ), die sich regelmäßig als für die Meinungs- und Pressefreiheit kämpfend darstellt, leistet ohne Zweifel einen wichtigen Beitrag zur Perspektivenvielfalt, wenn es um gesellschaftlich relevante Themen wie Krieg, Corona und Klima geht. Sie beschreibt sich selber als Zeitung für die Mutigen. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen wirft jedoch die Frage auf, ob die gut gewählten Slogans dem internen Umgang mit Presse- und Meinungsfreiheit bei der Corona-Berichterstattung entsprechen. Spontane, nicht begründete Kündigungen kritischer Mitarbeiterinnen und das Canceln eines Autors zeichnen ein anderes Bild. Vor Gericht musste die Zeitung eine herbe Niederlage bei einer Klage wegen angeblich pflichtverletzenden Verhaltens der Journalistin Lena Böllinger einstecken. Ergebnis: Die Berliner Zeitung muss eine Rekordabfindung in Höhe von 14.000 € zahlen, da die vorgeschobenen Gründe für die Kündigung viel zu vage waren.
Berliner Zeitung: Kündigung kritischer Journalisten, Autoren-Cancelung und eine Rekord-Abfindung