Orkan Friederike

Bäume auf den Bahnstrecken

Der Orkan Friederike sorgte für eine bundesweite Einstellung des Fernverkehrs durch die Deutsche Bahn AG. Hubschrauber mussten betroffene Bahnstrecken abfliegen, um mögliche Schäden zu sichten. Dann, so ein Bahnsprecher gegenüber der Zeit online, müsse eine Lok ohne Fahrgäste die Strecke abfahren, bis klar sei, dass die Gleise nutzbar sind. Reparaturtrupps waren im Einsatz, um Oberleitungen zu reparieren und Bäume von Gleisen zu räumen.

In einer aktuellen Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unter der Überschrift: „Vegetationskontrolle und Vegetationspflege entlang der Schienenwege des Bundes“ (DR 19/274) heißt es: „Nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz und der Eisenbahn-Bau und Betriebsordnung hat jedes Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen seine öffentlichen Schienenwege sicher zu betreiben.“ Die Grünen stellen fest, dass von den Ländern regelmäßig bemängelt werde, dass die DB Netz AG die Waldflächen entlang der Schienenwege des Bundes nicht hinreichend pflege.

„Das Streckennetz der Eisenbahnen des Bundes umfasst rd. 33.380 km Streckenlänge. Rund 3.000 km Strecke verlaufen durch Wald im Eigentum der Deutschen Bahn AG (DB AG).“ Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (DR 19/377) auf die Kleine Anfrage. Der Umfang der zum Eigentum der DB AG gehörenden Waldflächen wird in der Vorlage mit 20.000 Hektar angegeben. Wie die Regierung weiter feststellt, beschäftigt die DB AG 1.080 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Vegetationspflege, davon seien mehr als 500 ausgebildete Forstwirte und Forstwirtinnen.

Die Bundesregierung listet vor dem Hintergrund der Frage der Grünen nach „meldepflichtigen gefährlichen Ereignissen im Eisenbahnverkehr in den Kalenderjahren 2015, 2016 und 2017 durch Zugkollisionen mit Aufprall auf Gehölz, bei denen es zu Personenschäden oder Schäden mit Eisenbahnfahrzeugen kam“, 830 Ereignisse einzeln auf. Ebenfalls aufgelistet werden Streckenabschnitte, die von der DB AG als „besonders von Stürmen gefährdet“ angesehen werden und die im Programm „Hot Spots Vegetation“ bearbeitet würden.

Die DB Netz AG habe in dem Programm „Hot Spots Vegetation“ bereits Streckenabschnitte identifiziert, in denen sich Störungen durch Vegetation wie etwa Baumstürze häufen, heißt es in der Vorlage. „Ab 2018 wird das Vegetationskonzept der DB AG an die Herausforderungen, die aus den Extremwetterereignissen resultieren, angepasst“, schreibt die Bundesregierung.

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