Energiepreise

Energiepreise und Verschuldung steigen

(Redaktion/23.6.22) Derzeit muss etwa jeder fünfte Deutsche aufgrund der hohen Preise das Konto überziehen. Dies hat eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergeben. Sie wurde Anfang des Monats durchgeführt wurde und nach Angaben des Vergleichsportals Check24, dem Auftraggeber der Umfrage, repräsentativ ist. Und die Preise steigen weiter. So haben sich die Gaspreise in den vergangenen Wochen vervierfacht. Sie sind laut Welt-Wirtschaftsredakteur Daniel Wetzel von 30 auf 120 Euro pro Megawattstunde gestiegen. Er rät, dass jeder Haushalt etwa 1500 Euro für Nachzahlungen bereit legen müsse. Auch der Verbraucherschützer Udo Sieverding rät dazu, wenn möglich Geld für Nachzahlungen zur Seite zu legen und fordert ein weiteres Entlastungspaket.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Donnerstag (23.6.) die die zweite Krisenstufe im Notfallplan Gas ausgerufen, da die russischen Lieferungen zurückgingen. Die Versorgungssicherheit sei zwar noch gewährleistet, aber die Preise stiegen weiter. Habeck bezeichnete die gedrosselte Liefermenge als „ökonomischen Angriff Putins“. Das angestrebte Ziel von 90 Prozent Füllmenge der Gasspeicher sei vor diesem Hintergrund kaum erreichbar.

Um die Bürger zu entlasten plant die Bundesregierung kurzfristig ein Entlastungspaket für Geringverdiener und einen Energiesparbonus für Verbraucher, die nicht bedürftig sind. Sie sollen demnach belohnt werden, wenn sie weniger Gas verbrauchen. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung und spricht von Kosten in Höhe von sechs Milliarden Euro. „Das sind Peanuts, wenn es hilft, die Gasrationierung für die Industrie und damit eine Rezession abzuwenden“, sagt der Volkswirtschaftsprofessor Jens Südekum, der das Entlastungspaket nach Angaben der Zeitung gemeinsam mit der SPD-Energiepolitikerin Nina Scheer entwickelt hat.

Ziel der Maßnahme sei unter anderem, dass die Bürger nicht noch weiter belastet werden. Denn laut der zitierten YouGov-Umfrage müssen aufgrund der gestiegenen Preise schon jetzt 14,6 Millionen Deutsche ab 18 Jahren einen Dispokredit in Anspruch nehmen, in der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren sind es nach der Umfrage sogar 30 Prozent. Nicht erhoben wurde bei der Umfrage, wie hoch die Betroffenen im Durchschnitt im Minus sind. Eine Umfrage eines anderen Auftraggebers und eines anderen Instituts hatte Anfang des Jahres ergeben, dass sich damals 6,6 Millionen Deutsche im Dispo befänden, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Januar.

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