Politikersprache

Strack-Zimmermann bezeichnet russischen Außenminister als „Hund“

FDP-Abgeordnete nutzt abwertende Bezeichnung für Sergej Lawrow in ARD- und ZDF-Sendung / CDU-Politiker: Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg sei, Russland müsse „eingedämmt“ werden

(Diese Meldung ist eine Übernahme von Multipolar)

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat den russischen Außenminister Sergej Lawrow in einer öffentlich-rechtlichen Talk-Sendung erneut als „Hund“ bezeichnet. In der Sendung „Hart aber Fair“ sagte die Abgeordnete des Europäischen Parlaments am Montag (12. Mai): „Herr Lawrow ist ein Hund. Der zieht Herrn Witkoff über den Tisch, bevor der den Kaffee ausgetrunken hat.“ Bereits in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ (5. März) hatte Strack-Zimmermann über ein Gespräch zwischen Lawrow und seinem US-Amtskollegen Marco Rubio gesagt: „Lawrow ist wirklich ein Hund. Der zieht ihn über den Tisch, bevor er 1,2,3 sagt.“

Medien hatten wiederholt darüber berichtet, dass Strack-Zimmermann eine hohe Zahl mutmaßlicher Beleidigungen gegen sie selbst zur Anzeige bringt. Über den früheren russischen Präsidenten Dimitri Medwedew sagte Strack-Zimmermann in derselben Sendung, er benutze gern „herbe Worte“, da er Wladimir Putin beeindrucken wolle. Die FDP-Politikerin betonte: „Ich finde das gut, dann weiß man eben wo dran er ist.“ Medwedew, der seit 2020 stellvertretender Leiter des russischen Sicherheitsrates ist, hatte die Resultate des Treffens von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dreier weiterer europäischer Regierungschefs mit Wolodimir Selenski in Kiew kritisiert. Die Politiker hatten Russland ein „Ultimatum“ gestellt. Medwedew reagiere „gereizt“, erläuterte Strack-Zimmermann bei „Hart aber Fair“. Dies zeige, dass das Treffen „große Wirkung erzielt“ habe.

Hätte die westliche Welt der Ukraine nicht „geholfen“ und wäre das Land nicht so widerstandsfähig, wäre der Krieg bereits früher zu Ende gegangen, argumentierte sie. Nun dauere der Krieg bereits mehr als drei Jahre. „Es zeigt, dass viel mehr Kraft“ in der Ukraine stecke, als westliche Medien und Politiker zunächst glaubten. Russland zahle nun einen „ungeheuren Blutzoll“ und die westlichen Sanktionen wirkten. Hier könnten Politik und Wirtschaft „aber noch mehr machen“. Putin verstehe nur klare Ansagen. Dass Deutschland und Frankreich eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine im Jahr 2008 verhindert hatten, sei Strack-Zimmermann zufolge ein „folgenschwerer Fehler“ gewesen.

Der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter erklärte in derselben Sendung, „unsere Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg“ müsse es sein: „Wenn Russland nicht eingedämmt wird, machen sie weiter.“ Russland habe seine Ziele bislang nicht aufgeben müssen. Deutschland müsse alles tun, damit die Ukraine ihr Territorium halten könne. Auf die Frage ob die ukrainische Bevölkerung „kriegsmüde“ sei, antwortete Kiesewetter, seine Gesprächspartner in der Ukraine „warnen vor einem Waffenstillstand, der wieder gebrochen wird“. Er spreche in der Ukraine regelmäßig mit Veteranen, Verwundeten und Angehörigen. Sie hätten „große Sorge“, dass die Ukraine bei einem möglichen Waffenstillstand „aus den Schlagzeilen“ geriete.

Der CDU-Politiker Johann Wadephul, der inzwischen deutscher Außenminister ist, hatte im November 2024 gesagt: „Russland wird immer unser Feind sein.“ Multipolar hatte in einer umfassenden Recherche dargelegt, dass russlandfeindliche Einstellungen („Russophobie“) in der westlichen Politik bereits seit Jahrhunderten öffentlich eingesetzt werden, um unter anderem militärisches Vorgehen gegen Russland zu legitimieren. Adolf Hitler hatte 1941 erklärt, der deutsche Überfall auf die Sowjetunion sei notwendig gewesen, denn Moskau habe „Vorbereitungen“ in „gigantischem“ Ausmaß getroffen, um „nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa“ zu vernichten, zitiert der Historiker Kurt Pätzold in seinem Buch „Der Überfall“ (Seite 201) aus einer Rede Hitlers im Berliner Sportpalast am 3. Oktober 1941. Darin bezeichnete Hitler den deutschen Angriff auf die Sowjetunion als „Zeitenwende“.

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