Corona-Impfung

Studie deutet auf gravierende Corona-Impfnebenwirkungen bei Kindern hin

Rund 1,4 Prozent der Minderjährigen erlitten schwere unerwünschte Wirkungen / Paul-Ehrlich-Institut: „Zusammenhang mit Impfung nicht bestätigt“ / Kinderarzt: Anzahl der gemeldeten Hospitalisierungen bei Corona-mRNA-Präparaten 22- bis 220-mal höher als bei herkömmlichen Impfstoffen

(Diese Meldung ist eine Übernahme von Multipolar)

Kinder und Jugendliche hatten häufig mit teils gravierenden Nebenwirkungen infolge einer Behandlung mit Corona-mRNA-Präparaten der Firmen Biontech und Pfizer zu kämpfen. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie (CoVacU18-Studie) zu möglichen Impfnebenwirkungen, über die das „Deutsche Ärzteblatt“ kürzlich berichtete. Bei rund 1,4 Prozent der mehr als 3.200 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen meldeten die Eltern demnach schwere unerwünschte Ereignisse.

Darunter waren sieben stationäre Krankenhausaufenthalte (0,22 Prozent) wegen neurologischen, psychologischen oder Magen-Darm-Erkrankungen – fünf der betroffenen Kinder waren Mädchen, das Alter lag hier bei etwa zwölf Jahren, die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus bei knapp einer Woche. Es wurden keine Blutgerinnsel (Thromboembolien), Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden), intensivmedizinische Behandlungen oder Sterbefälle berichtet. Allerdings hielten die beobachteten Nebenwirkungen nach Corona-Impfung bei 41 Kindern (1,3 Prozent) mindestens 90 Tage an.

Der mediane Beobachtungszeitraum der Studie lag bei 524 Tagen. Dabei berichteten Sorgeberechtigte per Fragebogen für Mädchen nach der ersten und zweiten Dosis des Präparats „Comirnaty“ „signifikant häufiger Nebenwirkungen“ als für Jungen. Am häufigsten wurden laut Ärzteblatt „Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen und Konzentrationsstörungen“ gemeldet. 6,2 Prozent aller Kinder erhielten Medikamente aufgrund von Beschwerden nach Impfung, 0,5 Prozent wurden ambulant ärztlich vorgestellt, etwa beim Hausarzt. In der Studie heißt es weiter: Eine Kausalität zwischen berichteten schweren unerwünschten Ereignissen und dem Präparat „kann auf Grundlage unserer Daten weder ausgeschlossen noch bestätigt werden.“

Während der Corona-Krise hatten hochrangige Wissenschaftler eine Impfung von Kindern empfohlen. So heißt es etwa in einer Leopoldina-Stellungnahme vom 27. November 2021, „eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ab fünf Jahren mit einem geeigneten Impfstoff“ sei „zu empfehlen“. Zu den Unterzeichnern der Stellungnahme gehörte auch Jutta Gärtner, Professorin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen. Multipolar wollte von ihr wissen, wie sie die damalige Empfehlung vor dem Hintergrund der aktuell im Ärzteblatt publizierten Studienergebnisse bewertet. Gärtner antwortete, sie sei „diesbezüglich nicht die richtige Ansprechpartnerin“, ihr fehle „die erforderliche Expertise“. Sie verwies auf die Ständige Impfkommission (Stiko). Von dort hieß es auf Nachfrage: „Die STIKO kommentiert generell keine einzelnen Studien.“ Für die Zulassung sowie die Sicherheit von Impfstoffen sei das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zuständig.

Das PEI erklärte auf Anfrage von Multipolar, es handele sich bei den Studienergebnissen nicht um bestätigte Nebenwirkungen. Die Impfreaktionen seien zwar von den Sorgeberechtigten der teilnehmenden Kinder eigenständig berichtet, allerdings medizinisch nicht validiert worden: „Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung ist somit nicht bestätigt.“ Die Studienergebnisse böten keinen Anlass, „das insgesamt positive Sicherheitsprofil des Covid-19-mRNA-Impfstoffs Comirnaty (BNT162b2) infrage zu stellen“, betont das PEI.

Auch Alexander Konietzky, Vorstandssprecher für die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung (ÄFI) erklärte Multipolar auf Anfrage: Bedingt durch das Studiendesign könne die Studie tatsächlich keine Kausalität zwischen Impfung und Nebenwirkung aufzeigen. Darum müssten die Ergebnisse nun „in robusteren Studien“ weiter untersucht werden, betonte der Kinder- und Jugendmediziner. Die ermittelten knapp 1,4 Prozent Verdachtsfälle seien allerdings schon deshalb „beunruhigend“, weil im Vergleich dazu schwere Covid-19-Verläufe bei Kindern und Jugendlichen sehr viel seltener seien. Die vorhandenen Daten ließen darauf schließen, dass je nach Variante 0 Prozent (bei Omikron) bis 0,1 Prozent (bei Delta) der Kinder und Jugendlichen ohne Impfung einen schweren Covid-19-Verlauf erlebt hätten.

Vergleiche zu herkömmlichen für Kinder empfohlenen Impfungen etwa gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten oder Kinderlähmung sind aus Sicht von Konietzky wegen der teils unterschiedlichen Studiendesigns schwierig, jedenfalls im Hinblick auf schwere unerwünschte Ereignisse. Allerdings sei bereits die Anzahl der gemeldeten Hospitalisierungen (0,22 Prozent) nach der Gabe von Covid-19-Impfstoffen 22- bis 220-mal höher als vergleichbare Daten aus Zulassungsstudien sowie der „Post-Marketing-Beobachtung“ bei herkömmlichen Impfstoffen.

Der Kinder- und Jugendarzt erlebe in seiner Hamburger Praxis auch noch zwei bis drei Jahre nach der letzten Impfung mit modifizierter m-RNA vor allem bei Jugendlichen Beschwerden aus dem Bereich des Chronischen Fatigue Syndrome: „Die Patientinnen und Patienten beschweren sich über eine bleierne Müdigkeit, die seit Jahren den normalen Alltag verunmöglicht.“ Dieses Beschwerdebild sei in der aktuellen Studie noch gar nicht ausreichend erfasst worden. Deshalb fordert Konietzky: „Aus meiner kinderärztlichen Sicht sollte die modRNA-Technologie unverzüglich und besonders bei Kindern und Jugendlichen, da diese eine erhöhte Schutzbedürftigkeit aufweisen, keine Anwendung mehr finden.“

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