Schmiergeld-Skandal: Ehemaliger Siemens-Vorstand auf der Flucht

(15.11.2010/dpa)

Der unter Bestechungsverdacht stehende Ex-Siemens-Zentralvorstand Volker Jung ist aus Griechenland geflohen. Einen entsprechenden Bericht des Spiegel vom Wochenende bestätigte am Montag die Staatsanwaltschaft von Athen.

Die Behörde ordnete laut Berichten des staatlichen Rundfunks eine Untersuchung der Umstände der Flucht des 71-Jähringen von der Insel Paros an.

Jung wird vorgeworfen griechische Funktionäre bestochen zu haben, um den Auftrag zur Digitalisierung des griechischen Fernmeldenetzes Anfang der 90er Jahre für die Siemens Hellas zu bekommen.

Er durfte seit Juni 2009 auf Anordnung der Athener Staatsanwaltschaft Griechenland nicht verlassen. Jung hatte bei den Verhören im Jahr 2009 jede Verstrickung in den Schmiergeld-Skandal von sich gewiesen.

Nach seiner Flucht solle nun ein Haftbefehl gegen ihn erlassen werden, hieß es am Montag weiter. Ein Untersuchungsausschuss des griechischen Parlamentes ermittelt seit Monaten in dem Fall. Nach Schätzungen griechischer Medien könnten an Politiker und Funktionäre in Griechenland Schmiergelder von insgesamt 100 Millionen Euro geflossen sein.

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