Kampagne gegen Jean Ziegler: Globalisierungskritiker darf Salzburger Festspiele nicht eröffnen

(01.04.2011/dpa)

Das Land Salzburg hat dem Schweizer Globalisierungskritiker Jean Ziegler, der als Eröffnungsredner für die Salzburger Festspiele im Gespräch war, abgesagt. Hintergrund seien Vorbehalte gegen den populären Soziologen wegen seiner möglichen Nähe zu Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi, sagte ein Sprecher von Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Gabi Burgstaller am Donnerstag der dpa.

Ziegler selbst bezeichnete Vorwürfe, er sei Gaddafi verbunden und habe einen Menschenrechtspreis von diesem erhalten, im österreichischen Rundfunk als „Lüge“. Er vermutet Schweizer Großsponsoren der Festspiele hinter der Absage. Vor allem mit dem Schweizer Nestlé-Konzern hatte sich der Globalisierungskritiker immer wieder angelegt.

Aus dem Büro der Landeshauptfrau hieß es, Burgstaller bedaure die Absage sehr. Man habe aber lediglich vermeiden wollen, dass im Lichte des blutigen Libyen-Konflikts die Person Ziegler ins Zentrum der Debatte geraten würde und nicht der Inhalt seiner Eröffnungsrede.

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