Overton-Magazin zum Ukraine-Krieg

Deutschlandfunk: „Russland verschleppt blonde, ukrainische Kinder“ – und wo sind die Fakten?

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Wieder einmal eine Horrorstory über den Hort allen Bösen. Über Russland. Natürlich von Sabine Adler, die für solcherart Geschichten bekannt ist. Ulrich Heyden, Korrespondent in Moskau, ist der Geschichte nachgegangen.

In der Anmoderation der Radiosendung präsentierte eine Sprecherin verschiedene Zahlen. Zunächst hieß es, es gäbe „einige Tausend“ von Russland verschleppte Kinder. Dann wurden „ukrainische Menschenrechtler“ zitiert, die von 200.000 verschleppten Kindern sprachen. Warum die Zahlen so sehr auseinanderklaffen, wurde in der sechs Minuten langen Radio-Sendung nicht erklärt.

In die schwierige Materie wirklich einzusteigen, war offenbar auch gar nicht die Absicht des Beitrages. Zwei „ukrainische Menschenrechtler“ reichen Sabine Adler als Quelle, für die Behauptung von der Deportation tausender Kinder.

Alle die man außerdem zu dem Thema noch hätte befragen können, wie die Menschenrechtsbeauftragten der Volksrepubliken und Russlands, die Menschenrechtskommission der UNO, Human Rights Watch und Amnesty International wurden von Sabine Adler nicht befragt. Zumindest teilt sie darüber nichts mit.

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Das Urteil stand offenbar schon fest, bevor sich Adler an den Computer setzte. Im Schlusswort der Radiosendung erklärte sie: „Die leiblichen ukrainischen Eltern haben kaum eine Chance ihre Kinder wiederzufinden, weil sie neben der russischen Staatsbürgerschaft auch neue Namen haben. Menschenrechtler sprechen von einer Form des Genozids.“

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