E-Mail-Affäre um Springer-Chef: Der Ekel vor Demokraten
Die Publizistin Daniela Dahn bewertet die aktuelle Affäre um Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner als scheinheilig. Es werde nur der typische und seit Jahrzehnten bekannte Blick der Westdeutschen auf Ostdeutsche deutlich. Den haben viele andere auch. Dahn schaut hinter die aktuelle Debatte und auf den Umgang zwischen West und Ost.
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Presseerzeugnisse wie die von Mathias Döpfner haben zu Verflachung und Entpolitisierung beigetragen. Bei einer vom Mainstream geformten Mehrheit wäre Basisdemokratie weitgehend ihres Sinnes beraubt. Da fällt es nicht schwer, sich bei den zahm gewordenen Ostlern zu entschuldigen und vorzugeben, ihre Lebensleistungen nunmehr würdigen zu wollen. Aber welche denn? Ihre Verdienste, Alternativen ausprobiert zu haben? Nach dieser Bilanz fragt heute niemand mehr. Aber sie ist nicht nur zwischen Ost und West weiterhin offen.