30. 000 Belgier demonstrieren für die Einheit des Landes

(24.01.2011/dpa)

Gut 30.000 Menschen sind am Sonntag in Brüssel für die Bildung einer neuen Regierung auf die Straße gegangen. Unter der Parole „Schande“ kritisierten die Demonstranten das Scheitern der Bemühungen um eine Regierungsbildung und forderten einen „offenen und ehrlichen Dialog zwischen niederländisch- und französischsprachigen Parteien“, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

Fünf junge Belgier im Alter von 20 bis 27 Jahren hatten über das Internet zur ersten großen Demonstration gegen die schwere politische Krise aufgerufen, die das Land seit gut sieben Monaten lähmt. Die Organisatoren bezeichneten sich selbst als „politisch neutral“.

Seit den Parlamentswahlen vom 13. Juni vergangenen Jahres suchen sieben Parteien aus dem Norden und Süden des Landes nach einem Kompromiss für eine Staatsreform, der als Vorbedingung für eine Regierungsbildung gilt. Dem Chef der siegreichen Nationalistenpartei Flanderns, Bart De Wever, wird seit längerem vorgeworfen, an einer Regierungsbildung gar nicht ernsthaft interessiert zu sein. Seine Partei, die N-VA, tritt für die Unabhängigkeit Flanderns ein.

In Belgien gibt es drei kulturelle Gemeinschaften, die Flämische Gemeinschaft, die Französische Gemeinschaft und die Deutschsprachige Gemeinschaft. Laut Wikipedia umfasst die Flämische Gemeinschaft das niederländische Sprachgebiet sowie das zweisprachige Gebiet Brüssel-Hauptstadt, die  Französische Gemeinschaft das französische Sprachgebiet sowie das zweisprachige Gebiet Brüssel-Hauptstadt und die Deutschsprachige Gemeinschaft das deutsche Sprachgebiet im Osten der Wallonischen Region.

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