400 Polizisten durchsuchen Wohnungen der linken Szene

(14.08.2013/dpa)

Mit einem Großaufgebot von etwa 400 Polizisten wurden am Mittwochmorgen in Berlin Wohnungen mutmaßlicher Mitglieder der linken Szene sowie ein linksalternatives Wohnprojekt durchsucht. Anlass seien ein Anschlag mit Brandsätzen auf Polizisten in Kreuzberg im Juni und Schmierereien an Jobcentern, teilte die Polizei mit. Gesucht werde nach Beweismitteln vor allem in Zusammenhang mit einem versuchten Tötungsdelikt am Kottbusser Tor.

Im Juni hatten etwa 40 Vermummte in Berlin-Kreuzberg Polizisten mit Steinen und Brandsätzen attackiert. Dabei verfehlte laut Polizei ein Brandsatz nahe dem Kottbusser Tor eine 27 Jahre alte Polizistin nur knapp. Ein Brandsatz traf außerdem einen Einsatzwagen, der in Flammen aufging. Im Mai hatten Unbekannte Fassaden von Jobcentern in verschiedenen Stadtteilen beschädigt und die Parteizentrale der Berliner SPD mit Steinen und Farbbeuteln attackiert.

Bei der Durchsuchung eines Wohnprojektes in der Rigaer Strasse in Friedrichshain war auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) beteiligt, während ein Polizeihubschrauber das Geschehen auf den Dächern der Strasse überwachte.

Die Durchsuchung verliefen nach Polizeiangaben alle friedlich. In dem Wohnprojekt seien Brandsätze, unerlaubte Pyrotechnik und Stacheldraht entdeckt worden, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich. „Es wurden mehrere Kisten mit Beweismitteln rausgeschleppt.“  Darunter sollen sich auch Computer und Datenträger befinden.

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