Ägypten: Muslimbruderschaft verboten

(24.09.2013/dpa)

Die Muslimbruderschaft ist in Ägypten für illegal erklärt worden. In einem Eilverfahren erließ ein Gericht in Kairo das Verbot am Montag. Laut Gerichtsbeschluss soll das Vermögen und die Immobilien der Islamistenbewegung von der Regierung konfisziert werden. Damit stehen die Muslimbrüder, die noch vor drei Monaten den Präsidenten und die Mehrheit der Minister stellten, jetzt schlechter da als unter dem 2011 gestürzten Präsidenten Husni Mubarak.

Während der Urteilsverkündung war kein Vertreter der Muslimbruderschaft anwesend. Stattdessen wurde die Organisation in dem Verfahren durch einen Anwalt vertreten.

Die Muslimbruderschaft, deren Führungsspitze inzwischen im Gefängnis sitzt, könnte theoretisch Einspruch gegen das Urteil einlegen. Der Prozess vor dem Eil-Gericht geht auf eine Klage der linken Tagammu-Partei zurück. Diese hatte argumentiert, die Muslimbrüder gefährdeten die nationale Sicherheit.

Auch unter Mubarak war die Muslimbruderschaft verboten gewesen. Ihre Mitglieder hatten jedoch an Parlamentswahlen als „Unabhängige“ teilnehmen können.

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