Afganistan-Krieg: Mehr deutsche Kampftruppen

(13.11.2009/dpa/hg)

Im Januar werden die Kampftruppen der Bundeswehr in Afghanistan um eine Kompanie mit 120 Soldaten verstärkt. Das kündigte der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bei seinem ersten Truppenbesuch in der nordafghanischen Provinz Kundus am Freitag an.

Die zusätzliche Kompanie trifft auf 450 bereits dort stationierte Kampftruppen der Bundeswehr. Insgesamt sind im „Wiederaufbauteam“ in Kundus derzeit rund 1100 Soldaten stationiert, davon 1000 Deutsche und 100 Belgier.

Guttenberg war am Freitagmorgen zu einem aus Sicherheitsgründen nicht angekündigten Besuch in Kundus eingetroffen. Der Minister wollte sich ein Bild von der Lage in der Region machen, wo am 4. September auf Befehl des deutschen Obersts Georg Klein zwei von den Taliban gekaperte Tanklastwagen bombardiert wurden. Bei dem Massaker kamen nach Angaben der NATO bis zu 142 Menschen ums Leben, darunter auch viele Zivilisten.

Guttenberg war am Donnerstag zu seinem ersten Besuch nach Afghanistan gereist. Der erste Besuch des neuen Verteidigungsministers in Afghanistan fand unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Als Guttenbergs Hubschrauber in Kundus landete, wurde eine Drohne – ein unbemanntes Flugzeug – zur Überwachung der Gegend gestartet.

Unterdessen hat der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) Zweifel am Sinn des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan geäußert. „Dieser Krieg dauert schon acht Jahre – länger, als die beiden Weltkriege gedauert haben“, sagte Schmidt dem „Hamburger Abendblatt“ in seiner Freitagsausgabe. Er habe Zweifel, „ob die Intervention insgesamt zu einem akzeptablen Ergebnis führt“.

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