Afghanistan: Tödlicher Anschlag auf Bundeswehrpatrouille

(25.05.2011/dpa)

Am Mittwochmorgen gegen 8.00 Uhr deutscher Zeit deutscher Zeit sind 14 Kilometer nordwestlich von Kundus drei Fahrzeuge einer Bundeswehrpatrouille von zwei Sprengsätzen getroffen worden. Ein Soldat wurde getötet, ein weiterer leicht verletzt. Zudem wurde ein afghanischer Übersetzer mittelschwer verwundet.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat den tödlichen Anschlag  scharf verurteilt. „Dieser Anschlag berührt auch uns alle. Er trifft uns alle ins Herz“, sagte er am Mittwoch in Berlin. Gleichzeitig beharrte der CDU-Politiker darauf, dass der „feige, anonyme Anschlag“ an der Strategie der Bundeswehr in Afghanistan nichts ändern werde. „Wir machen Fortschritte in Afghanistan. Wir haben die richtige Strategie, und diese Strategie werden wir auch weiter durchsetzen.“ Der Familie des Toten sprach de Maizière sein Mitgefühl aus. „Die ganze Bundeswehr trauert um einen guten Kameraden“, sagte er.

Auch die Grünen, ohne die der sinnlose und blutige Afghanistaneinsatz der Bundeswehr nicht möglich gewesen wäre, verdrückten wieder einmal Krokodilstränen: „Diese hinterhältige und abscheuliche Tat verurteilen wir aufs Schärfste“, teilten die Grünen-Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Trittin mit. Leider beweise der Vorfall erneut, „in welch schwierigem Einsatz sich die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr befinden, bei dem sie Leib und Leben jeden Tag aufs Spiel setzen“.

Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes 2001 kamen bereits 48 deutsche Soldaten ums Leben. 30 davon starben im Gefecht oder bei Anschlägen. Eine wesentlich größere Anzahl von jungen Frauen und Männern hat schwere körperliche und seelische Gebrechen davongetragen.

Die Bundeswehr ist in Afghanistan im Rahmen der NATO-geführten internationalen Besatzungstruppe Isaf im Einsatz.

Zuletzt waren Mitte Februar bei einem Anschlag in einem Bundeswehrstützpunkt in der afghanischen Provinz Baghlan drei deutsche Soldaten getötet und sechs weitere verletzt worden. Der Angreifer, der eigentlich das Lager schützen sollte, hatte auf die Soldaten geschossen und einen 21 Jahre alten Hauptgefreiten, einen 22 Jahre alten Stabsgefreiten und einen 30 Jahre alten Hauptfeldwebel vom Panzergrenadierbataillon 112 im bayerischen Regen getötet.

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