Allianz der Schnüffler: Kooperation zwischen Google und US-Amerikas Lauschbehörde NSA?

(04.02.2010/dpa/hg)

Der Internetriese Google sucht Medienberichten zufolge im Kampf gegen mutmaßliche chinesische Hacker die Hilfe der amerikanischen Super-Lauschbehörde NSA. Wie die «Washington Post» am Donnerstag berichtete, soll die weltweit mächtigste Lauschbehörde Google dabei helfen, die jüngsten Hackerangriffe auf seine Netzwerke aufzuklären. Gleichzeitig sollen neue Attacken abgewehrt werden. Die NSA werde aber keinen Einblick in die Mails oder Suchanfragen der Google-Kunden erhalten, beruhigt das Unternehmen.

Weder die Spionagebehörde, noch der Internetgigant wollten den Bericht der «Washington Post» bestätigen, die sich auf Insider berief. Das Abkommen, zwischen dem Internetkonzern, der auf seinen Servern Daten von Millionen Menschen gespeichert hat, und der Spionagebehörde, ist demnach noch nicht ganz unter Dach und Fach.

Die dem Pentagon unterstellte National Security Agency (NSA) war 1952 als Abhör- und Entschlüsselungsstelle für die Streitkräfte gegründet worden. Sie ist der mächtigste der 16 amerikanischen Sicherheits- und Geheimdienste. Die NSA arbeitet heute mit modernster Abhörtechnik, mit der täglich weltweit zig Millionen Telefongespräche und E-Mails aufgefangen werden können. Ihre Aufklärungssatelliten sollen angeblich aus der Umlaufbahn noch die Nummernschilder von Autos entziffern können. Bis zu 120.000 Soldaten und Zivilisten sollen weltweit für die NSA arbeiten.

Der Hacker-Angriff auf Google hatte den Internetkonzern im vergangenen Monat veranlasst, sein Engagement in China auf den Prüfstand zu stellen. Inlands-Geheimdienstchef Dennis Blair bezeichnete die Attacken Anfang der Woche als «Weckruf».

Die USA haben Peking in letzter Zeit wiederholt der Internet- Spionage beschuldigt. So hatten sich laut US-amerikanischer Angaben chinesische Hacker Zugang zum teuersten Waffenprojekt in der Geschichte des Pentagons verschafft und waren an Detailpläne eines neuen Kampfflugzeugs gekommen. Auch die Spuren von Attacken auf die Computer von amerikanischen Ölfirmen führen nach US-Medienberichten zumindest teilweise in die Volksrepublik.

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