Atommüllager Asse: Einsturz auf Raten

(09.10.2009/dpa/hg)

Das marode Atommülllager Asse in Niedersachsen fällt nach und nach buchstäblich in sich zusammen. Am Donnerstag ist in der Schachtanlage bei Wolfenbüttel eine ganze Decke eingestürzt.

Seit langem schon dringen rund 12.000 Liter Wasser täglich in die Grube ein, in der heute 126.000 Fässer mit Atommüll lagern.

Das Bundesamt für Schrahlenschutz (BFS) hat mehrfach einen Anstieg des Laugenzuflusses gemeldet. Auch zu Gesteinsablösungen aus den Decken war es wiederholt gekommen. Die ganze Anlage ist einsturzgefährdet.

Bei dem jüngsten Vorfall stürzte die Decke in eine Kammer, in der glücklicherweise keine radioaktiven Abfälle lagern. Doch kann es auch anders kommen. Erst im April hatten größere Gesteinsbrocken auf Fässer mit radioaktivem Material zu fallen gedroht.

Fachleute hatten schon früh Zweifel angemeldet, ob die Asse überhaupt zur Atommüll-Endlagerung geeignet ist.

Grund für die Bedenken seien Probleme mit der „Standsicherheit“ und dem „Wasserzutritt“ gewesen, sagte der ehemalige Präsident der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, Dieter Kind.

Kind hat am Donnerstag als Zeuge vor dem Asse-Untersuchungsausschuss des Landtages in Hannover ausgesagt.

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