Bahnchaos zu Weihnachten

(23.12.2009/dpa/hg)

Im Weihnachtsverkehr fällt auf der ICE-Strecke Berlin-Leipzig-Nürnberg-München jeder zweite Zug aus. Das teilte die Deutsche Bahn am Dienstagabend mit. Die ICE- Schnellzüge auf dieser Verbindung werden vom 23. bis 27. Dezember nur im Zwei-Stunden-Takt statt wie üblich jede Stunde fahren.

Zur Begründung hieß es, die Züge müssten wegen des Winterwetters besonders intensiv gewartet werden. Einzelheiten konnte ein Sprecher auf Anfrage nicht nennen. Es handele sich aber nicht um einen technischen Defekt. Das Unternehmen bemühe sich, möglichst viele Ersatzzüge bereitzustellen, sagte der Bahnsprecher.

Auch die Fahrgäste der Berliner S-Bahn müssen an den Feiertagen weiterhin mit erheblichen Einschränkungen leben. Bereits den dritten Tag in Folge hat das Unternehmen witterungsbedingt weniger Züge im Einsatz. Betroffen sind die Linien S3, S9 und S75 sowie die Ringbahn, die S 2 sowie die S5.

Wegen Mängeln bei der Fahrzeugwartung ist der Berliner S-Bahn-Fahrplan bereits seit Monaten teilweise erheblich eingeschränkt. Im Sommer gab es nur noch einen Notfahrplan. Das Versprechen, bis Mitte Dezember zum Normalfahrplan zurückzukehren, löste das Unternehmen nicht ein.

Aufgrund dieser Vorgänge hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA)  nur noch eingeschränktes Vertrauen zur Berliner S-Bahn. Angesichts der anhaltenden Pannen hat die Bonner Behörde die Betriebsgenehmigung für die S-Bahn nur um ein Jahr verlängert.

Möglich wäre ein Zeitraum bis zu 15 Jahren gewesen, wie das EBA am Dienstag mitteilte. “Vor dem Hintergrund der im Jahr 2009 aufgetretenen Sicherheitsprobleme bei der Berliner S-Bahn ist es dem EBA nicht möglich, die Betriebsgenehmigung längerfristig zu erteilen”, hieß es.

Mit der Befristung könne die Betriebserlaubnis innerhalb der kommenden zwölf Monate entzogen werden, sollte das Unternehmen nicht den gesetzlich vorgeschriebenen sicheren Betrieb gewährleisten.

Die Behörde werde im kommenden Jahr weitere Prüfungen bei der Berliner S- Bahn vornehmen. Die Sicherheit der Fahrgäste stehe im Vordergrund. Ende Juni hatte das EBA erstmals alle S-Bahnzüge aus dem Verkehr nehmen lassen, an denen erforderliche technische Prüfungen nicht ordnungsgemäß vorgenommen wurden.

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