Beginn der UN-Klimakonferenz in Paris

(30.11.2015/dpa)

Mit der Wahl von Frankreichs Außenminister Laurent Fabius zum Konferenzleiter hat am Montag die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (UN) begonnen. Knapp zwei Wochen lang wollen Vertreter aus 195 Staaten über Treibhausgase und Erderwärmung verhandeln. Zuvor waren unter strengen Sicherheitsvorkehrungen rund 150 Staats- und Regierungschefs in Le Bourget bei Paris eingetroffen. Begrüßt wurden sie von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Frankreichs Präsident François Hollande.

Ein Weltklimavertrag soll den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase verringern und die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 unter zwei Grad halten. Bisher haben nach UN-Angaben 183 Staaten ihre jeweiligen Klimaziele vorgelegt. Diplomaten und Umweltschützer äußerten sich vor Konferenzbeginn vorsichtig optimistisch zu den Erfolgschancen. Unklar ist unter anderem, wie verbindlich und ehrgeizig das geplante Abkommen ausfallen wird

Zum Auftakt der Klimakonferenz rief Bank Ki Moon die Vertreter der beteiligten Staaten zu Kooperation und Flexibilität auf. „Ein politischer Moment wie dieser kommt vielleicht nicht wieder“, sagte der UN-Generalsekretär zu Beginn der Gespräche im Vorort Le Bourget nordöstlich von Paris. Mit den mehr als 180 nationalen Klimaplänen seien annähernd einhundert Prozent der weltweiten Immissionen abgedeckt, so Ban. Als Ergebnis der Klimakonferenz sei eine „klare Botschaft“ notwendig. Langfristige müsse es Ziel sein, die Erderwärmung auf maximal bis zu zwei Grad zu begrenzen. Dafür müsse kontinuierlich weiterverhandelt werden.

Die Bundesregierung warb zu Beginn des Gipfels für einen Weltklimavertrag, der regelmäßige Kontrollen in den Unterzeichnerstaaten vorsieht. „Der Kontrollmechanismus wird Teil des Rahmenvertrages sein“, sagte der deutsche Verhandlungsführer Karsten Sach. Er glaube aber nicht, dass man sich auf scharfe Sanktionen für Staaten, die ihre Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen nicht erreichen, einigen werde.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks , die den deutschen Pavillon auf dem Gipfel-Gelände eröffnete, rechnet mit „harten Verhandlungen“. Eine Erhöhung der globalen Zusage von einhundert Milliarden US-Dollar für 2020 schloss sie aber aus. Es sei allerdings möglich, dass es nach diesem Zeitpunkt noch „Anpassungen nach oben gibt“. Das schon 2009 angekündigte Geld wird vorwiegend von den Industrieländern aufgebracht. Es soll die Entwicklungsländer in die Lage versetzten, Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu treffen.

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