Blackwater-Söldner wegen Mordes und Totschlags im Irak verurteilt

(24.10.2014/dpa)

Wegen Mordes und Totschlag hat ein Gericht in Washington vier frühere Söldner der Sicherheitsfirma Blackwater für schuldig erklärt. Die Wachmänner hatten im September 2007 am belebten Nissur-Platz in Bagdad das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Dabei waren nach Angaben des Gerichts insgesamt 14 Iraker getötet und weitere 18 verletzt worden. Der Irak hatte damals von 17 Todesopfern gesprochen. Einer der Wachmänner wurde wegen Mordes verurteilt, drei andere wegen Totschlags und versuchten Totschlags, wie die Justizbehörden in Washington am Mittwoch in einer schriftlichen Erklärung mitteilten. Das Strafmaß solle erst später verkündet werden.

Die Männer arbeiteten damals für die private US-Sicherheitsfirma Blackwater, die US-Soldaten im Irak unterstützte sowie amerikanische Gebäude und Personal schützte. Die Söldner hatten im September 2007 einen Diplomatenkonvoi begleitet und behaupteten, sie seien angegriffen worden. Dabei hatten sie am belebten Nissur-Platz in Bagdad das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Unter den Toten waren auch Frauen und Kinder.

2008 war ein Prozess zunächst gescheitert: Zwar wurden die Wachmänner wegen Totschlags angeklagt, das Verfahren wurde aber später wegen Verfahrensfehlern eingestellt. Später wurde der Fall erneut aufgerollt. Im jüngsten Verfahren waren mehr als 70 Zeugen gehört worden, darunter 30 aus dem Irak.

Blackwater wurde 2009 in Xe Services umbenannt, was laut Beobachtern dabei helfen sollte, die Makel der Vergangenheit loszuwerden. 2010 kaufte eine private Investorengruppe die Firma. Der Gründer Erik Prince, ein früherer Marinesoldat und Millionenerbe, verließ das Unternehmen. 2011 erfolgte die erneute Umbenennung in Academi. Söldner des Unternehmens sollen heute unter anderem auch in der Ukraine ihrer Tätigkeit nachgehen.

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