Blutige Terroranschläge in Moskauer U-Bahn

(29.03.2010/dpa)

Bei zwei Explosionen in der Moskauer Metro sind am Montagmorgen in der Hauptverkehrszeit nach ersten Angaben des Zivilschutzministeriums 43 Menschen getötet und 35 verletzt worden. Das meldete die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti am Montag.

Die erste Explosion habe sich um 7.20 Uhr in der Station „Lubjanka“ ereignet, die unweit vom Hauptquartier des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB gelegen ist. Um 8.37 sei es zu einer zweiten Explosion in der Station „Park Kultury“ gekommen, sagte Wladimir Markin, der offizielle Sprecher des Ermittlungskomitees der Staatsanwaltschaft Russlands, gegenüber RIA Novosti . Die betroffene U-Bahn-Linie und der Straßenverkehr in Moskaus Stadtkern kamen aufgrund von polizeilichen Absperrmaßnahmen zum Erliegen.

Die Moskauer Polizei sei in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Das teilte der Chef des Informationsamtes der Moskauer Verwaltung des Innern, Viktor Birjukow, RIA Novosti mit. Außerdem sei ein Strafverfahren gemäß dem Artikel 205 des Strafgesetzbuches Russlands – „Terrorismus“ – eingeleitet worden.

Nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB handelt es sich um Selbstmordanschläge, die von zwei Frauen verübt wurden, meldete dpa.. Es waren die schwersten Anschläge seit sechs Jahren in der russischen Hauptstadt. Zuletzt waren 2004 bei einem Selbstmordanschlag in der Moskauer Metro 40 Menschen ums Leben gekommen.

Angaben aus sogenannten Expertenkreisen in Moskau zufolge soll es sich um einen Racheakt nordkaukasischer Untergrundkämpfer handeln. Russische Sicherheitskräfte hätten dort zuletzt Dutzende Rebellen getötet. Diese Spekulationen wurden von offizieller Seite bislang aber noch nicht bestätigt.

Drucken

Drucken

Teilen