Brasilien holt 6000 Ärzte aus Kuba ins Land

(07.05.2013/dpa)

Brasilien und das sozialistische Kuba bauen ihre Kooperation im Gesundheitswesen aus. Unter anderem sollen 6000 kubanische Ärzte nach Brasilien kommen, um in besonders armen Gegenden zu arbeiten. Die Außenminister Brasiliens und Kubas, Antonio Patriota und Bruno Eduardo Rodríguez, besprachen am Montag bei einem Treffen in Brasília Details der geplanten Entsendung.

An den Gesprächen ist die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) beteiligt. Patriota sprach von einer Kooperation mit großem Potenzial, der Brasilien strategischen Wert beimesse. Die Verhandlungen wurden im Januar 2012 von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff bei einem Besuch in Havanna begonnen.

Noch ist unklar, welchen Aufenthaltsstatus die Mediziner haben sollen. Auch in Venezuela sind seit Jahren tausende Ärzte und medizinische Helfer aus Kuba im Einsatz. Die Karibikinsel bekommt im Gegenzug Öl aus Venezuela zu verbilligten Preisen.

Im Jahr 2004 gründeten die beiden Staaten das Bündnis „Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerika“ (ALBA), dem sich 2006 auch Bolivien anschloss. Die Einwohner des Andenstaates profitieren ebenfalls von dem gut entwickelten kubanischen Gesundheitssystem. So haben kubanische Ärzte in Bolivien seit dem ALBA-Beitritt des Landes mehr als 600.000 Patienten kostenlos am Auge operiert. Insgesamt hat der sozialistische Inselstaat über 30.000 medizinische Fachkräfte in rund hundert Länder mit schlecht entwickeltem Gesundheitssystem entsandt.

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