Britische Soldaten sollen verwundeten Afghanen hingerichtet haben

(7.11.2013/dpa)

In einem Mordprozess gegen drei Soldaten der britischen Armee hat ein Militärgericht in der Stadt Bulford die Tonspur eines Videos veröffentlicht. Auf dem Mitschnitt, der von der Helmkamera eines Soldaten stammt, ist ein Schuss und das Aufstöhnen des getöteten Aufständischen zu hören. „Schleppt das sterbende Bündel weg“, sagt einer der Soldaten. „Es ist nichts, was er nicht auch uns angetan hätte…“.

Die Anklage in dem Militärgerichtsverfahren wertete das Vorgehen als Hinrichtung – zumal das Opfer zu dem Zeitpunkt unbewaffnet war. Der Afghane war offenbar bei einem Feuergefecht von den Geschossen eines britischen Apache-Kampfhubschraubers getroffen worden. Als die Soldaten nach dem Hubschrauber-Angriff die Lage untersuchten, fanden sie den schwerverletzten, aber noch lebenden Mann. Der Schütze sagte auf dem Mitschnitt: „Es ist ja klar, dass das unter uns bleibt – ich habe gerade die Genfer Konvention gebrochen.“ Der Vorfall hatte sich im Jahr 2011 ereignet. Der Prozess soll an diesem Freitag fortgesetzt worden.

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