Bundestag schickt mehr Soldaten nach Afghanistan. Anschlag auf deutsche Patrouille

(25.03.2011/dpa)

Bei einem Bombenanschlag auf eine gemeinsame Patrouille von deutschen Soldaten und afghanischen Sicherheitskräften in der Provinz Kundus ist ein afghanischer Polizist getötet und ein afghanisches Polizeifahrzeug zerstört worden. Bundeswehrsoldaten wurden dabei nach Angaben eines Sprechers der Bundesregierung nicht verletzt.

Am gleichen Tag stimmten die Abgeordneten des deutschen Bundestags mit großer Mehrheit dafür, bis zu 300 Soldaten als Awacs-Besatzungen  zusätzlich nach Afghanistan zu schicken, um damit den Interventionskrieg der NATO-Verbündeten in Libyen zu unterstützten, an dem deutsche Truppen nicht teilnehmen sollen.

Die Truppenstärke der Bundeswehr in Afghanistan wächst damit auf bis zu 5.300 Soldaten. Für den Einsatz stimmten im Parlament 407 Abgeordnete, 113 waren dagegen, 32 enthielten sich. Die Zustimmung war damit größer als beim Votum im Januar über den deutschen Gesamteinsatz am Hindukusch. Neben Union und FDP hatte auch die SPD in der Debatte ein mehrheitliches Ja angekündigt. Die Linke war dagegen, auch die Mehrheit der Grünen wollte nicht zustimmen. Der Linksfraktionsvize Jan van Aken kritisierte: „Sie tauschen hier einen Krieg gegen den anderen Krieg.“

Mit der Awacs-Entscheidung wird die Truppenstärke der Bundeswehr in Afghanistan bereits zum sechsten Mal erweitert. Der Einsatz begann 2001 mit 1.200 Soldaten.

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