Bundeswehr im Krieg: Hubschrauber nach Afghanistan, Soldaten in die Schulen

(17.05.2010/dpa)

Nach neuen Panzerfahrzeugen und schwerer Artillerie (Panzerhaubitze 2000) rüstet sich die Bundeswehr nun auch mit US-Hubschraubern für den Krieg am Hindukusch. Gegenüber „Bild am Sonntag“ sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU):

„Bis vor kurzem verfügten wir nur über sechs bis acht Hubschrauber im Norden Afghanistans. Ab Juni werden es Dank der Hilfe der USA deutlich über 50 Hubschrauber sein, die aber unter deutschem Kommando stehen.“ Die Kampfkraft der deutschen Besatzungstruppen soll sich in wenigen Wochen deutlich erhöhen.

Um den Krieg der Bundeswehr zu legitimieren, greift der Minister nun nicht mehr auf das Argument zurück, es gelte in Afghanistan eine Demokratie aufzubauen. Stattdessen führt er die angebliche Bedrohung Deutschlands durch „Terroristen“ an. „Die Gefahr von Terrorismus im Inland ist nicht losgelöst von Afghanistan zu betrachten“, behauptete Guttenberg. Schutz beginne nicht erst in der Fußgängerzone oder in der S-Bahn.

Um der Ablehnung des Afghanistan-Kriegs von über 70 Prozent der Bevölkerung propagandistisch entgegenzuwirken, will Guttenberg mehr Soldaten mit Kampf-Erfahrung in den Schulen sehen:

„Ich kann Schulen und öffentliche Einrichtungen nur ermuntern, ihre Türen für unsere Soldaten und die Realität zu öffnen, sagte Guttenberg der „Bild am Sonntag“.

Unterdessen wurde die Bundeswehr in Kundus nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam mit Handfeuerwaffen und Panzerfäusten beschossen. Dabei seien keine deutschen Soldaten verletzt worden. Die Anzahl der afghanischen Opfer wurde nicht genannt. Kurze Zeit später sei im selben Raum ein Polizeihauptquartier beschossen worden. Auch dort sollen sich zu diesem Zeitpunkt deutsche Kräfte befunden haben.

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