China schafft Ein-Kind-Politik ab

(29.10.2015/dpa)

China schafft die staatlich verordnete Ein-Kind-Politik ab. Das berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag von der Tagung des Zentralkomitees in Peking. Allen Paaren werden demnach künftig zwei Kinder erlaubt.

Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften hatte nach früheren Medienberichten eine Zwei-Kind-Lösung als Antwort auf die Alterung der Gesellschaft und eine fallende Geburtenquote vorgeschlagen. Jede Chinesin bekommt demnach im Schnitt weniger als 1,6 Kinder. Für eine stabile Bevölkerung ist eine Quote von 2,1 nötig.

Die Ein-Kind-Politik wurde 1979 eingeführt, um eine Bevölkerungsexplosion zu verhindern. Das wachsende Riesenvolk musste ernährt und die knappen Ressourcen geschützt werden. Daher entschloss sich die Staatsführung zu dem drastischen Schritt. In China lebten Mitte 2015 etwa 1,36 Milliarden Menschen. Ohne die strikte Familienpolitik wären es heute schätzungsweise 300 Millionen Chinesen mehr.

Wegen Zwangsmaßnahmen und Abtreibungen bei vorgerückter Schwangerschaft stand die Familienpolitik immer in der Kritik. Zuletzt wurde sie zunehmend gelockert. Im November 2013 hatte die Kommunistische Partei die Vorgaben zur Geburtenkontrolle geändert. Danach durften Paare, von denen ein Partner bereits aus einer Ein-Kind-Familie stammt, zwei Kinder haben. Zuvor gab es bereits Ausnahmen, unter anderem für Minderheiten und für Bauern.

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