Demokratiebewegung in Kuwait: Demonstranten stürmen Parlament

(18.11.2011/dpa)

Hunderte Demonstranten haben im Golfstaat Kuwait nach einer Demonstration gegen den Regierungschef das Parlamentsgebäude gestürmt. Sie werfen dem Mitglied der Herrscherfamilie unter anderem vor, nichts gegen die Korruption in dem ölreichen Emirat zu unternehmen.

Die Demonstranten brachen am Mittwochabend das Tor vor dem Parlament in Kuwait-Stadt auf und drangen in das Gebäude ein, berichteten Medien am Donnerstag.

Die Demonstranten, die von einigen Abgeordneten der Opposition begleitet wurden, sangen im Plenarsaal die Nationalhymne und zogen dann wieder ab. Einige von ihnen riefen: „Das Volk will den Sturz des Ministerpräsidenten.“ Zuvor hatten sie den Berichten zufolge versucht, vor der Residenz von Ministerpräsident Scheich Nasser al-Mohammed al-Sabah zu demonstrieren. Dies habe die Polizei mit Schlagstöcken verhindert.

Der Emir von Kuwait, Scheich Sabah al-Ahmad al-Sabah, beriet sich am Donnerstag mit dem Kabinett und dem Parlamentspräsidenten. Er sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Kuna: „Kuwait wird kein Schauplatz für Chaos und geplante Zerstörung sein.“ Er habe dem Innenministerium und der Nationalgarde deshalb den Befehl gegeben, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen.

Einige Oppositionelle sollen sich unterdessen am Donnerstagmorgen im Büro eines Abgeordneten getroffen haben, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen.

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