Der politische Schriftsteller Peter O. Chotjewitz ist gestorben

(15.12.2010/dpa)

Der Schriftsteller, Übersetzer und Jurist Peter O. Chotjewitz ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 76 Jahren nach längerer Krankheit in Stuttgart, wie der Verbrecher Verlag in Berlin mitteilte. Die deutschsprachige Literatur habe mit ihm einen ihrer vielseitigsten Autoren verloren. Er habe den Essay und das Gedicht ebenso beherrscht wie das Drama und den Roman. Chotjewitz (Mein Freund Klaus, Die Herren des Morgengrauens) übersetzte unter anderem zahlreiche Bücher des Literaturnobelpreisträgers Dario Fo.

Von 1967 bis 1973 hielt sich Chotjewitz in Rom auf – zunächst mit einem Stipendium der Villa Massimo – und kehrte dann in die Bundesrepublik Deutschland zurück. In den Siebzigerjahren war er politisch stark engagiert und u. a. Wahlverteidiger von Andreas Baader und Peter-Paul Zahl. Hierzu hat er seine nach eigenen Aussagen mit dem Abschluss des 2. Staatsexamens bereits beendete Juristenkarriere ausschließlich für diese Mandanten temporär aufleben lassen. Die Auseinandersetzung über die Veröffentlichung seines Romans Die Herren des Morgengrauens, in dem Chotjewitz Erfahrungen aus den Terroristenprozessen gegen die Baader-Meinhof-Gruppe verarbeitete, führte zur Trennung der Autorenedition vom Bertelsmann-Verlag.

Chotjewitz fand nach frühen experimentellen Texten, in denen er von Collage- und Montage-Techniken Gebrauch machte, in den Siebzigerjahren zu einer engagiert linken, am realistischen Erzählen orientierten Schreibweise. Von Bedeutung sind neben eigenen Texten auch seine Übersetzungen aus dem Italienischen. (1)

(1) biogr. Angaben Wikipedia

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