Der Weihnachtsbomber
(02.01.2010/hg)
Die Geschichte ist zwar nicht besonders plausibel, erfüllt aber alle Ansprüche.
Der Jemen, neues Aufmarschgebiet der USA, kann in die Anti-Terror-Kampagne eingeflochten werden, die angebliche Verbindung zu ehemaligen Guantanamo-Häftlingen soll das illegale US-Gefängnis als notwendiges Übel erscheinen lassen, aus dem man besser keine Gefangenen entläßt, Europa wird auf neue Überwachungsstandards eingeschworen. Der Nacktscanner dürfte dabei nur einer der nächsten Schritte sein.
Der Ort der Handlung (ein Flugzeug in die USA) und das Timing (Weihnachten), schaffen psychologisch die Verbindung zum 11. September und zur angeblichen Bedrohung des gesamten Christentums. Die beiden dubiosen Organisationen SITE und Intelcenter dienen wieder als Stichwortgeber, die gern und unkritisch von den Nachrichtenagenturen zitiert werden. In den USA gibt es nun den Plan, US-VISA nur noch von der Homeland Security ausstellen zu lassen und Obama bläst bereits kräftig ins Horn: Verstärkte Terrorbekämpfung überall auf der Welt. Und wenn die einzelnen Staaten es nicht schaffen, wird die USA eben vor Ort tätig.
Wie wurde doch gleich der CIA-Agent in dem Film “Wag the Dog” genannt, der zusammen mit einem Hollywood-Regisseur (Dustin Hoffman) die Story zur Bedrohung der USA erfindet? Richtig: Mister Alleskleber.