Dietrich Kittner ist tot

(15.02.2013/dpa)

Er war ein Urgestein des linken politischen Kabaretts: Der Kabarettist Dietrich Kittner ist heute im Alter von 77 Jahren in seiner Wahlheimat Österreich gestorben. Das teilte sein Management in Hannover mit. Kittner stand 50 Jahre auf der Bühne und betrieb mit seiner Frau mehr als 30 Jahre lang ein eigenes Theater in Hannover. Der Zahnarzt-Sohn war Kommunist und wurde Mitte der 1960er Jahre aus der SPD ausgeschlossen. Mit seinen Programmen gegen Rassismus, Militarismus und soziale Ungerechtigkeit erreichte Kittner jahrzehntelang ein Millionenpublikum. Darüber hinaus war er Mitherausgeber der marxistischen Zweiwochenschrift Ossietzky, Mitglied der DFG-VK, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und der Tucholsky Gesellschaft. Der Autor Erhard Jöst würdigte Kittner zu Lebzeiten für sein politisches Engagement: „Kittner hat viel zur Demaskierung unhaltbarer Zustände in unserer kapitalistischen Wirtschaftswundergesellschaft beigetragen, weil er die politische Funktion des Kabaretts in den Vordergrund stellte, ohne die anderen Aufgaben zu vernachlässigen.“

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