Diplomatische Parteinahme im Libyenkrieg: EU-Vertretung in Bengasi angekündigt

(11.05.2011/dpa)

Die Europäische Union will „so rasch wie möglich“ ein Büro in der libyschen Aufständischen-Stadt Bengasi eröffnen. Damit wolle die EU den nationalen Übergangsrat der Rebellen unterstützen, sagte die Außenbeauftragte Catherine Ashton am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg. Kampfjets der NATO flogen unterdessen neue Bombenangriffe auf Tripolis.

Nach Angaben von EU-Diplomaten in Brüssel soll das Büro allerdings keinen diplomatischen Status haben, sondern „auf technischer Ebene“ arbeiten. Das Büro, über dessen Größe und personelle Ausstattung noch nicht entschieden sei, sei auch „ein wichtiges Zeichen der Solidarität“, hieß es. Die humanitäre Hilfsorganisation der EU (Echo) hat bereits seit Beginn der Libyenkrise ein Büro in Bengasi.

„Sobald es die Umstände erlauben, wollen wir eine offizielle Delegation der EU in Tripolis eröffnen“, sagte ein Diplomat in Brüssel. Diese Entscheidung sei vom neuen Europäischen Auswärtigen Dienst bereits vor Ausbruch der Krise in Libyen getroffen worden.

Unterdessen griffen Kampfflugzeuge der NATO in der Nacht zum Mittwoch erneut Ziele in der libyschen Hauptstadt Tripolis an. Bewohner hörten laute Explosionen. Mindestens vier Objekte seien getroffen worden.

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