Ehemalige Yukos-Aktionäre klagen gegen Russland. Prozessauftakt in Straßburg

(05.03.2010/dpa)

Am Donnerstag begannen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg die öffentlichen Anhörungen zur Klage des bankrotten Ölkonzerns Yukos gegen den russischen Staat. Die ehemaligen Eigentümer des einst größten russischen Ölkonzerns Yukos verlangen von Russland 98 Milliarden Dollar (rund 74 Milliarden Euro) Schadensersatz.

Ihr Vorwurf: Russland habe den hochprofitablen Ölkonzern in den Ruin getrieben, um anschließend die Aktiva durch Zwangsversteigerung an Staatskonzerne zu übertragen. Der Ölkonzern war 2006 liquidiert worden und der einstige Mehrheitsaktionär Michail Chodorkowski wurde in Russland wegen Steuerhinterziehung und Betrug zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

Ihre Klage hatten die Yukos-Aktionäre bereits 2004 eingereicht. Das Urteil wird voraussichtlich erst in mehreren Monaten fallen. Das teilte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti mit.

Ob bei der Rückführung des Konzerneigentums in die öffentliche Hand nur rechtsstaatlich einwandfreie Methoden angewandt wurden, ist umstritten. Aus volkswirtschaftlicher Sicht hat die Regierung des ehemaligen Regierungschefs Wladimir Putin damals aber sicher die richtige politische Entscheidung getroffen.

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