Ein „schlechter Scherz“ – Welternährungspreis für Monsanto-Vizechef

(18.10.2013/hg)

Dem Vizechef des umstrittenen Gentechnik-Konzerns Monsanto, Robert Fraley, wird heute der Welternährungspreis verliehen. Der mit 250 000 Dollar dotierte Preis gilt als die wichtigste Auszeichnung für die Verbesserung der weltweiten Lebensmittelproduktion und -versorgung. Deshalb wird er auch als „Oskar der Landwirtschaft“ bezeichnet. Fraley teilt sich den Preis mit der Gründerin des Saatgut- und Pestizidproduzenten Syngenta, Mary-Dell Chilton, aus den Vereinigten Staaten und dem Biotechnologen Marc Van Montagu aus Belgien.

Die Tatsache, dass der Welternährungspreis erstmals an führende Entwickler der Gentechnik  verliehen wird, die die Gefahr ökologischer Katstrophen mehren, Kleinbauern weltweit in Armut und Elend stürzen und das Hungerproblem weiter wachsen lassen, löst schon seit der Nominierung von Fraley im Sommer massive Proteste aus. Ehemalige Preisträger und Umweltorganisationen äußerten ihren Unmut über die Entscheidung der Stiftung des World Food Price. Im Internet tobt ein Sturm der Entrüstung. Viele Menschen reagieren mit Spott und Hohn und bezeichnen die Preisverleihung als „lächerlich“, „peinlich“ oder als „schlechten Witz“.

Die Stiftung World Food Preis steht schon seit Jahren in dem Verdacht, käuflich zu sein. Sie wird von großen Saatgutkonzernen mitfinanziert. Monsanto soll Millionen von Dollar in das Projekt hineingepumpt haben. Die World Food Price hingegen streitet jede Einflussnahme durch die Landwirtschaftsindustrie ab. Alle Preisträger würden lediglich wegen ihrer herausragenden individuellen Leistungen geehrt.

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