Entwicklungshilfe: Niebel will GTZ stärker kontrollieren
(08.03.2010/hg)
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) will die im Besitz des Bundes befindliche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) stärker unter die Fittiche seines Ministeriums nehmen und außerdem mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der Bildungsagentur Inwent fusionieren. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung (Montagsausgabe).
Dadurch sollen einige hundert Stellen und eine Millionensumme an Kosten eingespart werden. Laut Angaben der Ministeriumsspitze habe sich die weltweit 13.000 Mitarbeiter beschäftigende Organisation in den vergangenen Jahren zu sehr von den Zielvorgaben des Ministeriums entfernt.
Niebel wolle dem Auftritt der deutschen Entwicklungshilfe im Ausland künftig ein einheitliches Gesicht geben. Angesichts der Umbaupläne seien innerhalb des Ministeriums, aber auch zwischen dem Ministerium und der GTZ Machtkämpfe ausgebrochen. So habe die GTZ gegenüber dem Ministerium erklärt, sie halte nichts von der Gründung eines neuen Unternehmens und plädiere für eine Fusion, bei der DED und Inwent den rechtlichen Rahmen der GTZ übernehmen. Aber auch von außen erfährt die Amtsführung Niebels immer stärkeren Gegenwind. So wurde er von der Opposition kritisiert, weil er am Wochenende im Hamburger Abendblatt die Erhöhung der deutschen Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts bis 2015 in Frage stellte.