Erneut drei verletzte Bundeswehrsoldaten in Afghanistan

(02.08.2010/dpa)

Nach Angaben der Bundeswehr wurde am Samstag in der afghanischen Provinz Baghlan ein deutscher Soldat bei einem Angriff von Aufständischen verletzt. Eine deutsche Patrouille sei in der Region Pol-e-Khomri beschossen worden. Im Zuge des Gefechts sei der deutsche Soldat verletzt worden, als er „durch einen Sprung in einen Kampfstand“ in Deckung gehen wollte. Der Mann werde medizinisch versorgt. Lebensgefahr bestehe nicht. Bereits in der Nacht zu Samstag hätten sich zwei weitere deutsche Soldaten bei einem Verkehrsunfall mit einem Transportpanzer vom Typ „Fuchs“ verletzt.

Außerdem sind bei Anschlägen in Afghanistan am Wochenende mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Wie die Internationale Schutztruppe ISAF am Sonntag mitteilte, riss in der nordafghanischen Stadt Kundus im Einsatzgebiet der Bundeswehr ein Selbstmordattentäter den Chef einer regierungstreuen Stammesmiliz und einen Polizisten mit in den Tod. Vier Menschen seien verletzt worden.

Zudem starben in der südafghanischen Provinz Kandahar nach Angaben der Regionalregierung sechs Zivilisten bei einem Bombenanschlag. Neun weitere seien verletzt worden, als ihr Auto im Distrikt Maiwand von einem Sprengsatz getroffen wurde. Unter den Opfern seien Frauen und Kinder. Nach Angaben von Menschenrechtlern starben im ersten Halbjahr 2010 im Afghanistan-Konflikt mindestens 1074 Zivilisten.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele und Berlins Innensenator Erhart Körting (SPD) drängen unterdessen auf einen baldigen Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan. Ströbele forderte die Bundesregierung auf, den Bundestag und alle Abgeordneten „endlich wahrheitsgemäß und vollständig“ über den Einsatz informieren. Die geheime Unterrichtung der Verteidigungs-Obleute der Fraktionen reiche nicht aus.

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