Garzweiler: Proteste gegen Braunkohle-Abbau halten an

(17.08.2015/dpa)

Hunderte Braunkohle-Gegner haben am Samstag den rheinischen Tagebau Garzweiler gestürmt und einige von ihnen einen Riesenbagger besetzt. RWE Power als Betreiber stoppte aus Sicherheitsgründen die Betriebsanlagen. Die Polizei beendete die Besetzung des achtzig Meter hohen und zweihundert Meter langen Baggers nach einigen Stunden und erstattete fast achthundert Strafanzeigen.

Bei den lange im Voraus angekündigten Aktionen betraten nach Polizeiangaben mehr als achthundert Umweltaktivisten das Betriebsgelände des Tagebaus. Die Veranstalter sprachen von 1500. Sie durchbrachen Polizeisperren und lieferten sich über Stunden Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzte. Die Polizei gab die Zahl der Verletzten mit 36 an, darunter 15 Beamte. Mehrere Demonstranten seien wegen hitzebedingter Kreislaufprobleme und nach dem Einsatz von Pfefferspray behandelt worden. Die Veranstalter sprachen von mehr als zweihundert Verletzten.

In der Nacht zum Montag setzten die Braunkohle-Gegner ihre Proteste fort. An der Kohle-Transportbahn im Tagebau Hambach hätten sich insgesamt acht Menschen an vier Stellen an den Gleisen festgekettet, teilte eine Polizeisprecherin in Düren mit. Einige von ihnen mussten mit Spezialgeräten von den Schienen gelöst werden. Die Demonstranten wollten mit den Aktionen gegen den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen durch Kohlekraftwerke protestieren. Die Tagebaue seien die größten CO2-Verursacher Europas, kritisierte das Bündnis „Ende Gelände“.

RWE Power kündigte an, gegen die Störer juristisch vorzugehen, es gehe um Hausfriedensbruch. Arbeiter des Energieriesen hatten am Samstag für den Erhalt ihrer Jobs demonstrieren wollen; die Aktion sei dann aber abgebrochen worden, teilte das Unternehmen mit.

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