Gaza-Flottille: Israel schiebt Menschenrechtler und Journalisten ab

(20.07.2011/dpa)

Israel hat mit der Abschiebung von 15 Menschenrechts-Aktivisten begonnen, die mit ihrem Schiff die Gaza-See-Blockade durchbrechen wollten. Das Schiff war von Soldaten der israelischen Marine geentert, die Aktivisten auf einem Militärboot in den israelischen Hafen Aschdod transportiert worden.

Eine Sprecherin des israelischen Innenministeriums teilte am Mittwoch mit, fünf Aktivisten seien schon auf Staatskosten ausgeflogen worden. Die restlichen zehn befänden sich auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv, sagte Sabine Hadad. Sie sollten im Verlauf des Tages das Land verlassen.

Die israelische Marine hatte am Dienstag die französische Jacht Dignité-Al Karama aufgebracht und in den israelischen Hafen Aschdod geschleppt. Es gab dabei kein Blutvergießen, keiner der Passagiere leistete Widerstand. An Bord befanden sich neben französischen Aktivisten auch die israelische Journalistin Amira Hass sowie Mitarbeiter des arabischen Senders Al-Jazeera. Ziel der Reise war es, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen.

Die Dignité-Al Karama ist Teil einer großen Flotte von zehn Schiffen mit mehreren hundert Aktivisten, die gemeinsam die Reise nach Gaza unternehmen wollten. Die Schiffe der Flottille wurden  wochenlang in griechischen Häfen festgehalten und erhielten keine Auslaufgenehmigung.

Die Dignité-Al Karama war im vergangenen Monat von Korsika aus in See gestochen. Nach einem Zwischenstopp konnte sie am Samstag aus dem Hafen der vor der türkischen Küste gelegenen Insel Kastellorizo (Megisti) auslaufen.

Ende Mai vergangenen Jahres hatte ein israelisches Kommando bei der gewaltsamen Erstürmung von Schiffen einer Hilfsflotte neun pro-palästinensische Aktivisten aus der Türkei getötet.

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