Geheimagent verübte Anschlag auf CIA-Stützpunkt in Afghanistan

(06.01.2010/dpa)

Bei dem Attentäter, der am 30. Dezember 2009 den Selbstmordanschlag auf eine CIA-Basis in Afghanistan verübt hat, handelt es sich  nach Berichten von US-Medien nicht um einen Afghanen, sondern um einen Agenten des jordanischen Geheimdienstes, der  Al Qaeda unterwandern sollte. Der 36-jährige jordanische Arzt Humam Khalil Abu-Mulal al Balawi sei deshalb auch unkontrolliert in das Lager gelassen worden.  Der Mann habe die Bombenweste in einem Fitness-Raum der Anlage gezündet

Bisher hatte es geheißen, der Täter habe eine afghanische Armeeuniform getragen, sei als Informant eingeladen gewesen und entgegen den Sicherheitsvorschriften bei seiner Ankunft auf der schwer bewachten Basis nicht durchsucht worden.

Bei dem Anschlag waren der Attentäter, ein weiterer jordanischer Agent (angeblich ein Mitglied der  jordanischen Königsfamilie) (1) und sieben CIA-Agenten ums Leben gekommen Der jordanische Geheimdienst soll den Mann vor über einem Jahr wegen Al-Qaeda-Kontakten festgenommen und inhaftiert haben. Die Jordanier seien später davon ausgegangen, sie hätten den Mann auf ihre Seite gezogen. Darauf hätten sie ihn als Undercover-Agenten nach Pakistan und Afghanistan geschickt.

Der Stützpunkt Forward Operation Base Chapman soll eine Schlüsselrolle bei der Steuerung unbemannter Drohnen spielen, mit denen die US-Streitkräfte unter Anleitung der CIA Stellungen und Verstecke der Taliban in Pakistan bombardieren und dabei den Tod vieler Zivilpersonen in Kauf nehmen.

(1) http://www.bernerzeitung.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Doppelagent-aus-Jordanien-attackierte-die-CIA/story/11723547

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