Griechenland: Landesweite Streiks gegen Sozialkürzungen

(09.07.2010/dpa)

In Griechenland haben landesweite Streiks gegen das Sozialkürzungsprogramm der Regierung und eine Erhöhung des Renteneintrittsalters am Donnerstag erneut weite Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt.

Sämtliche Fährverbindungen von der Hafenstadt Piräus zu den Inseln der Ägäis fielen aus. U-Bahnen und Busse in Athen fuhren nicht. Alle staatlichen Behörden wie Ministerien, Museen und Steuerämter waren geschlossen. Wegen eines vierstündigen Streiks der Fluglotsen mussten Dutzende Flüge gestrichen werden. Im Radio und Fernsehen gab es keine Nachrichten, weil auch die Journalisten die Arbeit niedergelegt hatten. Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern behandelten nur Notfälle. Es war der sechste große Streik seit Jahresbeginn in Griechenland.

Die Sparpläne der Regierung beinhalten einen Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst,  Gehaltskürzungen für Beamte und erhebliche Kürzungen im Sozialbereich.

Bis zu 15.000 Menschen demonstrierten dagegen am Donnerstag  im Zentrum Athens und skandierten vor dem Parlamentsgebäude: „Hände weg von unseren Renten“.  Auch in der Hafenstadt Thessaloniki und anderen Städten des Landes gab es kleinere Demonstrationen.

Zu den Streiks aufgerufen hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände GSEE und ADEDY.

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