Griechenland: Streik gegen Sparprogramm

(06.11.2013/dpa/hg)

Aus Protest gegen Sparmaßnahmen und hohe Arbeitslosigkeit haben am Mittwoch in Griechenland umfangreiche Streiks begonnen. Anlass war ein Besuch von Vertretern der sogenannten EU-Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank, die die Voraussetzungen für die Freigabe weiterer Finanzhilfen prüfen. Griechischen Medienberichten fordern die EU-Vertreter die Schließung oder Verkleinerung des staatlichen Rüstungskonzerns EAS sowie die Reduktion der Sozialabgaben von Unternehmen.

Staatsbedienstete, Lehrer sowie Eisenbahner legten für 24 Stunden die Arbeit nieder. Busfahrer in Athen gingen für sechs Stunden in den Ausstand. Krankenhausärzte behandelten nur Notfälle. Erhebliche Probleme gab es auch bei der Küstenschifffahrt.

Wegen einer dreistündigen Arbeitsniederlegungen der Angestellten der zivilen Luftfahrt soll es zwischen 11.00 Uhr und 14.00 Uhr (MEZ) auch zu Behinderungen und Verspätungen im Flugverkehr, vor allem auf Inlandsflügen kommen. Auch zahlreiche Museen bleiben geschlossen. Für die Mittagszeit waren gleich mehrere Demonstrationen geplant.

Zu den Streiks haben die beiden größten Gewerkschaftsverbände GSEE und ADEDY aufgerufen. Sie sprechen zwar von Generalstreik. Angestellte in Supermärkten, Taxifahrer, die U-Bahn-Fahrer sowie die Händler und Hotelangestellte nehmen jedoch nicht teil.

Im krisengeplagten Griechenland schrumpft die Wirtschaft seit sechs Jahren. Vor allem junge Leute leiden schwer: Mehr als 60 Prozent der Menschen unter 24 Jahren haben keinen Job.

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