Griechenland: Streiks gegen Rentenkürzungen weiten sich aus

(21.01.2016/dpa)

Die Proteste gegen geplante Rentenkürzungen und Steuererhöhungen in Griechenland weiten sich aus: Am Donnerstag haben griechische Landwirte wichtige Straßenverbindungen mit ihren Traktoren gesperrt. Unter anderem wurde der Verkehr auf der Achse behindert, die Westgriechenland mit der Türkei verbindet. Weitere Straßensperren sollten am Abend in Nord- und Mittelgriechenland entstehen, sagten Landwirte im Fernsehen.

Die Seeleute setzten einen 48-stündigen Streik fort. Die meisten Fähren blieben in den Häfen. Auch der Schienenverkehr wurde durch Arbeitsniederlegungen der Eisenbahner behindert.

Um die Mittagszeit versammelten sich in Athen zudem mehr als zweitausend Rechtsanwälte, Ingenieure, Notare, Apotheker, Prokuristen, Ärzte sowie andere Freischaffende zu Protesten. „Wir sagen Nein zur Rentenreform“, skandierten die Demonstranten. Auch in anderen Städten gingen Freischaffende auf die Straße, wie das Staatsradio berichtete. Die griechische Presse sprach von einem „Aufstand der Krawatten“.

Am 4. Februar soll es zu landesweiten Streiks auch im staatlichen Bereich kommen. Die sogenannte Rentenreform sieht unter anderem Kürzungen aller neuen Renten um durchschnittlich 15 Prozent vor. Wenn die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras die massiven Kürzungen nicht umsetzt, erhält sie keine weiteren Finanzhilfen der „Quadriga“ mehr, die sich aus der Europäischen Zentralbank (EZB), dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Kommission (EU) und dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zusammensetzt.

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