Griechischer Polizist wegen Mordes an jugendlichem Demonstranten verurteilt

(11.10.2010/dpa)

Fast zwei Jahre nach dem er auf einen 15-jährigen Schüler tödliche Schüsse abgeliefert hat, ist ein 38-jähriger Polizist wegen Mordes verurteilt worden. Das Gericht in der mittelgriechischen Kleinstadt Amfissa sah es am Montag als erwiesen an, dass der Polizist den Jungen am 6. Dezember 2008 in Athen mit einem Schuss aus seiner Dienstwaffe erschossen hatte. Der Tod des Schülers löste damals in Griechenland heftige Proteste aus. 

Das Strafmaß sollte im Laufe des Tages verkündet werden. Das Gericht gestand dem Polizisten keine mildernden Umstände zu. Das könnte eine lebenslange Haftstrafe bedeuten, erklärten Juristen in Athen. Ein zweiter Polizist sei der Mittäterschaft für schuldig befunden worden, hieß es im Staatsradio.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte der 38-Jährige trotz Rückzugsbefehlen seiner Leitzentrale „in ruhiger Verfassung“ die Pistole gezogen und zwei Schüsse in Richtung des Opfers abgefeuert. Eine Kugel traf den Schüler und verletzte ihn tödlich.

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