Gutachter: Sarrazins Äußerungen sind rassistisch

(08.01.2010/SZ)

Nach den heute üblichen wissenschaftlichen Kriterien sind die Äußerungen, die Thilo Sarrazins in einem Interview mit der Kulturzeitschrift „Lettre International“ gemacht hat, eindeutig rassistisch. Entsprechende Vorwürfe aus dem SPD-Kreisverband Spandau und der Abteilung Alt-Pankow seien nun durch ein wissenschaftliches Gutachten bestätigt worden, berichtete die Süddeutsche Zeitung am Freitag. Die Genossen wollen erreichen, dass der ehemalige Berliner Finanzsenator und heutige  Vorstand der Bundesbank aufgrund seiner Äußerungen sein SPD-Parteibuch abgeben muss.

Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung erläuterte der Politologe Gideon Botsch vom Moses-Mendelssohn-Zentrum in Potsdam, dass einzelne Passagen aus Sarrazins Interview„herabwürdigend für Migranten“ seien. „Die Forderung nach Zuwanderungsstopp und dem Stopp von Transferleistungen an bestimmte Migrantengruppen ist nur von Sarrazin und der NPD zu vernehmen.“, sagte Botsch.  Der Wissenschaftler hob insbesondere Sarrazins Beschreibung der Unterschicht hervor: „Die Verbindung von Abstammung und einer bestimmten Schichtzugehörigkeit im Sinne von Vererbung, das ist eindeutig rassistisch“, erklärte er.

(1) http://www.sueddeutsche.de/politik/258/499534/text/

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