Immer mehr Selbstmorde unter US-Soldaten

18.11.2009/dpa/hg)

Die jahrelangen Kampfeinsätze im Irak und in Afghanistan hinterlassen in der US-Armee ihre Spuren. In diesem Jahr hat es schon 140 Selbstmorde gegeben – so viele wie im gesamten Jahr 2008. Damit dürfte 2009 zu einem neuen Suizid-Rekordjahr werden, sagte Heeres-Vizestabschef Peter Chiarelli am Dienstag.

Auch das sogenannte post-traumatische Belastungssyndrom, Depressionen und andere psychische Erkrankungen sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch stiegen bei den Soldaten deutlich an, hatte die „Washington Post“ bereits am Freitag der vergangenen Woche berichtet.

Die psychischen Folgen, unter denen die Streitkräfte heute litten, seien so groß wie nie zuvor, schreibt die Zeitung und beruft sich auf Militärbeamte.

Rund 30 Prozent der Soldaten, die von einem Kampfeinsatz zurückkehren, leiden unter psychischen Folgen, wie Depressionen, Angstzuständen und post-traumatischem Stress. Auch diejenigen, die die Soldaten behandeln, wie der Attentäter von Fort Hood, seien nicht immun. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Therapeuten selbst Symptome zeigten, wenn sie immer wieder von den Horrorszenen auf dem Schlachtfeld hörten.

Fort Hood, der größte Militärstützpunkt in den Vereinigten Staaten, ist von den wachsenden Belastungen besonders hart getroffen. Die Zahl der Selbstmorde seit Beginn des Kriegs im Irak im Jahr 2003 sei hier am größten, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf offizielle Statistiken.

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