Iraks Ministerpräsident stolpert über Folterskandal

(23.04.2010/dpa)

Für den irakischen Ministerpräsidenten Nuri Al-Maliki könnte die Affäre um eine geheime Haftanstalt in Bagdad, in der mutmaßliche sunnitische Aufständische gefoltert wurden, das Ende seiner politischen Karriere bedeuten.

Die Al-Maliki unterstellte 2. Division der irakischen Armee hatte im vergangenen Oktober in der Provinz Ninive mehr als 400 Verdächtige gefangen genommen, in das geheime Muthanna-Gefängnis gesteckt und zumindest einige von ihnen gefoltert.

Al-Maliki befindet sich momentan in Koalitionsgesprächen mit verschiedenen potenziellen Partnern. Aber nun dürfte es ihm schwerfallen, sunnitische Koalitionspartner zu finden. Die Parteien der Kurden sind schon auf Distanz zu ihm gegangen.

Auch international wächst die Kritik an Al-Maliki, der inzwischen den Direktor der irakischen Gefängnisse, Al-Scharif Al-Murtadhi, gefeuert hat. Man glaubt ihm nicht, dass er von der Folter in dem inzwischen geschlossenen Gefängnis nichts wusste. Amnesty International forderte von Al-Maliki eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle.

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