Iran: Atom-Gespräche vor Abschluss

(17.11.2014/dpa)

Die Verhandlungen um das umstrittene iranische Atomprogramm gehen in die Schlussrunde. Von Dienstag an treffen sich die Spitzendiplomaten der UN-Vetomächte, Deutschlands und Irans in Wien. Sie haben bis zum 24. November Zeit, eine umfassende Lösung zu finden. Es gilt als sicher, dass auch die Außenminister gegen Ende der Runde nach Wien kommen werden. Bei den Gesprächen der 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland) mit Teheran geht es um die Gewissheit, dass das iranische Atomprogramm rein friedlichen Zwecken dient. Iran will, dass die Wirtschaftssanktionen gegen das Land aufgehoben werden. Die Gespräche beginnen am Dienstagnachmittag mit einer Runde aller Beteiligten.

Die Aussichten auf eine Einigung sind unklar. Von US-Seite waren sie zuletzt auf 40 bis 50 Prozent veranschlagt worden. Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte unlängst erneut betont, wie wichtig eine Einigung zum jetzigen Zeitpunkt wäre. Eine solche Gelegenheit wie jetzt nach einjährigen intensiven Verhandlungen werde sich so schnell nicht wieder ergeben.

Im Rahmen des Kampfes gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ kam es jüngst zu einer Annäherung zwischen Teheran und dem Westen. Zu den letzten Knackpunkten in der Schlussrunde zählen vor allem die Möglichkeiten der Urananreicherung durch das persische Land. Hier liegen die Vorstellungen der 5+1-Gruppe und Teherans noch weit auseinander. Die internationale Gemeinschaft will die zum Betrieb von Kernkraftwerken nötige Infrastruktur so begrenzen, dass der Iran kaum eine Chance zum Bau einer Atombombe hätte. Ein Weg könnte sein, dass der Iran sein Uran im Ausland lagern muss.

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