Janukowitsch nennt EM-Boykottdrohungen bedeutungslos

(14.05.2012/dpa)

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch bezeichnete die Debatte über die inhaftierte frühere Regierungschefin Julia Timoschenko als Belastung für das das Land. Zugleich bezeichnete er Boykottdrohungen gegen die Fußball-EM am Montag aber als bedeutungslos.

„Wenn jemand nicht in die Ukraine reisen will, ist das seine Sache“, sagte Janukowitsch nach der Eröffnung eines rund 30 Millionen Euro teuren Flughafenterminals für die Europameisterschaft in Donezk. Er sei überzeugt, dass das Turnier, das die Ukraine mit Polen ausrichtet, reibungslos ablaufe. Man werde sich als guter Gastgeber erweisen.

Der Staatschef gab zu, dass der Fall der in Haft erkrankten Timoschenko belastend für die frühere Sowjetrepublik sei. Er warne aber vor Versuchen, sein Land mit Kritik am Umgang mit der Oppositionsführerin zu „demütigen“. „Wir werden mit aller Macht dagegenhalten“, so Janukowitsch. Der Fall der 51-Jährigen sei „sehr komplex“.

Er versprach, der in Haft erkrankten Timoschenko die beste Behandlung zukommen zu lassen. Die Politikerin wird seit ihrer Verlegung von einem Gefängnis in eine Klinik in Charkow von einem Berliner Neurologen betreut.

Vize-Gesundheitsminister Alexander Tolstanow bezeichnete den Zustand von Timoschenko als gut. Sie nehme nach dem Ende ihres dreiwöchigen Hungerstreiks wieder leicht an Gewicht zu.

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